Montag, 26. März 2012

Media Monday #39

Der Tee steht parat, der Laptop läuft (einigermaßen), die Finger sind gedehnt – alles ist angerichtet, um den montäglichen Lückentext vom Medienjournal zu bearbeiten. Großen Dank übrigens an Wulf, dass er sich diesmal ausnahmslos beantwortbare Fragen ausgedacht hat. Da fühlt man sich doch gleich einen Tick weniger unwissend.

1. Der beste Film mit Colin Firth ist für mich "The King's Speech", für den er völlig zurecht seinen Oscar abgesahnt hat.

2. Steven Spielberg hat mit "Jäger des verlorenen Schatzes" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil es nicht nur ein großartiger Film mit einem noch großartigeren Protagonisten ist, sondern damit auch der Grundstein für eine der kultigsten Filmreihen aller Zeiten gelegt wurde. Ich blende an dieser Stelle einfach mal aus, dass Spielberg seit dem unsäglichen vierten Teil auf dem besten Wege ist, sie vor die Wand zu fahren – George Lucas lässt grüßen.

3. Der beste Film mit Marion Cotillard ist für mich ohne Wenn und Aber "Inception". Die Antwort kann nur so lauten, wenn nach dem besten Film mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin gefragt wird und der oder die dort mitgespielt hat.

4. Mit "Königreich der Himmel" hat Ridley Scott seinen schlechtesten Film abgeliefert, weil ich sonst nur bessere Sachen von ihm kenne. Wenn ich seine Filmografie so überfliege, stoße ich aber auf einige Kandidaten, die diesen fragwürdigen Titel wohl sehr viel mehr verdient hätten und bei denen ich ganz froh bin, sie nicht gesehen zu haben ("Die Akte Jane"). "Königreich der Himmel" halte ich trotz allem (trotz Orlando Bloom, zum Beispiel) für einen ordentlichen Film.

5. Angenommen, dir stünde ein unbegrenztes Budget zur Verfügung, um einen Film zu drehen, was für ein Film würde das vermutlich werden? Mit ziemlicher Sicherheit ein episches Fantasy-Abenteuer im "Herr der Ringe"-Stil, vorausgesetzt, irgendwo da draußen existiert noch ein solcher Stoff, der verfilmt werden will. George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer", das dafür am ehesten in Frage gekommen wäre, ist ja schon vom Markt. Notfalls würde ich die besten Fantasy-Autoren unserer Zeit in einen Raum stecken und sehen, was sie fabrizieren.

6. Mein liebster irischer (oder in Irland spielender) Film ist "Once", insbesondere wegen der wunderbaren Musik, der melancholischen Stimmung und der Authentizität im Vergleich zu den geschönten, konstruierten Hollywood-Produktionen.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Kampf der Titanen" und der war unterirdisch, weil er außer vermeintlichen Schauwerten rein gar nichts zu bieten hatte.

Sonntag, 25. März 2012

Fünf Fragen

Wer hätte das gedacht, mein erstes Stöckchen. Ich bin nur nicht sicher, ob ich mich darüber freuen oder lieber meinen Kopf auf die Tischplatte hauen soll – es ist so ein Zwischending aus beidem. Zu verdanken habe ich den Spaß keinem Geringeren als dem hochgeschätzten bullion, dem ich das aber auch nicht so richtig krumm nehmen kann, schließlich stand er ja unter dem gleichen unmenschlichen Druck, unter dem ich jetzt stehe. Außerdem muss ich ihm zugutehalten, dass seine Fragen noch vergleichsweise kulant ausgefallen sind.

Vorneweg das komplizierte Regelwerk der ganzen Stöckchenwerferei:
  1. Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
  2. Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden.
  3. Tagge anschließend 5 weitere Leute.
  4. Gib den Personen Bescheid, die getaggt wurden.
  5. Stelle anschließend 5 Fragen an die, die getaggt wurden.
Und damit wären wir auch schon bei meinen unfassbar kreativen Antworten:
  1. Was war in eurer Kindheit euer Lieblingsfilm, von dem ihr jede TV-Ausstrahlung mitgenommen habt? Ich wurde schon früh mit der einzig wahren „Star Wars“-Trilogie vertraut gemacht, die ich mangels fundierter Englischkenntnisse damals nur unter dem Namen „Krieg der Sterne“ kannte und die regelmäßig im Kreis der Familie geschaut wurde. Bei bestimmten Szenen (wie Luke auf Hoth diesem Reitviech den Bauch aufschlitzt und sich dann auch noch hineinlegt, war mir zu viel des Guten) musste/wollte ich zwar immer kurzzeitig den Raum verlassen oder mir irgendeinen nicht-transparenten Gegenstand vors Gesicht halten, aber die restlichen 99% der Filme konnte ich fast mitsprechen. 
  2. Was war eure erste DVD und wieviel Euro bzw. DM musstet ihr dafür über den Tresen wandern lassen? Entweder war es Michael Moores „Bowling for Columbine“ oder „High Fidelity“. Für beide brauchte ich weder DM noch Euro hinzublättern, da ich sie mir – clever wie ich bin – habe schenken lassen. 
  3. Ihr könnt abends nicht einschlafen. Welcher Film lässt euch aufgrund seiner famos zelebrierten Langeweile garantiert in den Schlaf hinübergleiten? Keiner, ich kann bei laufendem Fernseher nämlich partout nicht einschlafen, egal, was für ein Schund gerade kommt. Könnte ich es aber doch, dann wäre „The New World“ von Terrence Malick ein heißer Kandidat. Einen unspannenderen Film habe ich selten gesehen. 
  4. Analog zu Frage 3: Welcher Film hat euch schon einmal so richtig fies den Schlaf geraubt? „Inception“, weil ich einfach nicht aufhören konnte, darüber nachzugrübeln, ob sich der verdammte Kreisel weitergedreht hat oder doch kurz vorm Umkippen war. Überhaupt hat mir der Film so viel Kopfzerbrechen bereitet, dass ich anschließend mehrere unruhige Nächte verbracht habe. 
  5. Das war ja wohl gar nichts, liebe(r) Regisseur(in)! Welchen Film hättet ihr viel besser drehen können und wie genau hättet ihr das angestellt? Knifflig. Wo wir schon beim Thema „Star Wars“ waren: Ich behaupte mal großspurig, dass ich Episode 1 besser hingekriegt hätte als der olle George Lucas. Dazu hätte ich Jar Jar Binks in seiner allerersten Szene spektakulär ins Gras beißen lassen und seine Screentime stattdessen Darth Maul gegeben, den CGI-Anteil radikal zurückgefahren, französische Akzente strengstens untersagt, Naboo in klassischer Alderaan-Manier in die Luft gejagt, Jake Lloyd zurück in den Kindergarten geschickt – oder gleich das komplette Skript geschreddert und nochmal von vorne angefangen. Schlechter wäre es bestimmt nicht geworden.
Nun zum unangenehmen Teil, oder um ein altes ostfriesisches Sprichwort zu zitieren: Wat mutt, dat mutt! Als nächstes sind Chambers, Wortman, awaldenhofer, Symm und filmexe fällig. Tut mir leid, Leute. Damit es nicht ganz so grausam wird, mache ich es wie mein Vorgänger und beschränke mich auf harmlos(er)e Fragen rund um Film & Kino:
  1. Du sitzt im Kino, die Schöller-Werbung mit dem putzigen Eiswagen ist gerade vorbei, es wird wieder hell und der Eisverkäufer betritt den Saal. Was geht dir in diesem Moment durch den Kopf?
  2. Deine Kinogewohnheiten: Loge oder Parkett, Popcorn oder Nachos, Abspann gucken oder schnell raus?
  3. Welche Filmwelt würdest du ohne lange zu überlegen gegen die reale Welt eintauschen und warum?
  4. So eine Zeitverschwendung: Bei welchem Film bereust du es ganz besonders, ihm wertvolle Lebenszeit geopfert zu haben?
  5. Du hast es geschafft, dein Leben wird verfilmt! Wer führt bei deinem Biopic Regie, wer komponiert den Score bzw. steuert den Soundtrack bei und vor allem: Wer spielt dich?
Ihr packt das!

    Freitag, 23. März 2012

    Kurz und knackig, die 4.

    Endlich! Dank des gestrigen Kinobesuchs habe ich wieder zwei Filme beisammen, die es zu besprechen lohnt. Was nicht heißt, dass sie qualitativ auf einer Ebene liegen...

    "Captain America – The First Avenger" (OT: "Captain America: The First Avenger", 2011) – Das letzte der Prequels für "Marvel’s The Avengers", das ich noch sehen musste, bevor demnächst die geballte Heldenladung ins Haus steht. Man will ja bestens vorbereitet sein. Und eine wichtige Erkenntnis hat diese Pflichtsichtung auch erbracht: Der gute Captain wird ganz sicher nicht mein Lieblingsrächer, dazu ist er viel zu glatt gebügelt, ohne Ecken und Kanten, kurz: ein Langweiler sondergleichen. Chris Evans hat zwar den passenden Look für die Rolle, lässt aber unglücklicherweise jegliches Charisma vermissen. Es wird interessant zu sehen sein, ob und wie er sich gegen Charmebolzen wie Robert Downey Jr. oder Chris Hemsworth behaupten kann. Beeindruckt hat mich allerdings, dass es den Visual-Effects-Spezialisten so glaubhaft gelungen ist, das Muskelpaket Evans in ein schmächtiges Bürschchen zu verwandeln. Ein Hoch auf die moderne Technik! Während Evans also wenig Glanz ausstrahlt, bringen Leute wie Hugo Weaving, Tommy Lee Jones (darf die besten One-Liner reißen) oder Stanley Tucci immerhin ein bisschen Farbe ins Geschehen. Trotzdem bleiben sie auch sie weit unter ihren Möglichkeiten. Dabei ist die erste Stunde des Films, die zeigt, wie aus dem schwächlichen, aber ja so unglaublich ehrenhaften und tapferen Möchtegern-Soldat der mit übermenschlichen Fähigkeiten und Adonis-Körper gesegnete Superkrieger Captain America wird, noch recht vergnüglich, stellenweise blitzt sogar ein erfrischender Hauch von Selbstironie auf. Doch ab dem Moment, ab dem sich "Captain America" (zu) ernst zu nehmen beginnt, geht es rapide bergab. Nicht einmal die sich zum Schluss hin häufenden Actionsequenzen, die in einem Film dieses Kalibers eigentlich eine Bank sein sollten, überzeugen restlos. Auch die schwache Hauptstory trägt nicht dazu bei, dass man vor Begeisterung aus dem Sitz gerissen wird, folgt sie doch dem immer wieder gern gewählten Schema: Entstellter Bösewicht will Weltherrschaft durch mysteriöses Artefakt an sich reißen, strahlender Held muss ihn davon abhalten. Und ja, es ist genauso öde und einfallslos, wie es sich liest. Gerade von Weavings Red Skull hatte ich mir da deutlich mehr versprochen. So bleibt es bei biederer Comic-Kost, die sich unter den "Avengers"-Vorfilmen weit hinten einreiht. Die Quittung für so viel Uninspiriertheit sind magere 4,5 / 10 Punkte.

    "Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele" (OT: "The Hunger Games", 2012) – Ich kenne die Bücher nicht, wusste also nur grob, was mich erwartet. Und das, was mich erwartete, war nichts anderes als großes Kino, hochgradig spannend und fesselnd bis zum Schluss – wenn man die Startphase einmal außer Acht lässt, die mir um ein Haar den Abend vermiest hätte. Die ersten Minuten habe ich vor allem mit dem (vergeblichen) Versuch verbracht, meine Augen auf die hektisch wackelnde Handkamera zu justieren, mit der gerade am Anfang gefühlt jede Szene gedreht worden zu sein scheint. Ein klassischer Schuss ins eigene Bein. Von gelegentlichen Verschnaufpausen abgesehen zieht sich dieses Ärgernis zwar wie ein roter Faden durch den Film, aber in den rasanten Actionsequenzen und als Mittel, den blutigen Bildern ein wenig von ihrer Härte zu nehmen, hat es ja noch eine gewisse Berechtigung, obwohl es für meinen Geschmack auch dort übertrieben wurde. Tipp: Lieber einen Platz in den hinteren Reihen buchen, das schont die Gesundheit. Zum Glück ist die dystopische Welt von Panem so faszinierend, dass man schnell in ihren Bann gerät und ganz vergisst, sich weiter darüber aufzuregen. Dafür sorgen nicht zuletzt die spielfreudigen Darsteller, von Lenny Kravitz, der entgegen meiner Befürchtung nicht negativ abfällt, über Woody Harrelson bis hin zu Jennifer Lawrence, die eine wahnsinnige Leinwandpräsenz hat. Einfach überragend, wie sie den gesamten Film trägt. Weniger gefallen hat mir Josh Hutchersons merkwürdig angelegter Charakter, der erst fröhlich die Seiten wechselt, um sich dann wieder an Lawrence ranzuschmeißen. Ich schiebe das mal auf die Buchvorlage. Der Überlebenskampf vor Live-Publikum und auch das mediale Vorgeplänkel sind durchgehend mitreißend inszeniert und strotzen vor Intensität. Ich konnte beim besten Willen nicht voraussagen, wie sich das Ganze entwickeln würde, und wurde somit permanent in Atem gehalten. Das Ende kommt etwas abrupt, es erscheint mir jedoch durchaus logisch und konsequent. Man hätte das auch wesentlich ungeschickter lösen können. Um es auf den Punkt zu bringen, "Die Tribute von Panem" wirkt wie eine gelungene Sci-Fi-Kreuzung aus "Die Truman Show" und "Gladiator". Vielleicht hätte ich mehr zu kritisieren oder würde das Gesehene strenger bewerten, wenn ich die Romane gelesen hätte, aber da ich es bekanntlich nicht getan habe, ist der Film mit starken 8,0 / 10 Punkten mein bisheriges Kinohighlight 2012.

    Donnerstag, 22. März 2012

    Von Teaser-Teasern, die Trailer teasern

    Es gibt Trends, die niemand braucht, und einer davon geht mir gerade so auf die Nerven, dass ich mir Luft machen muss. Wer vorhat, weiterzulesen, sei aber gewarnt: Meine Ausführungen könnten etwas wirr geraten, weil ich einfach nur meine Gedanken runterschreibe. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, ist dieser:



    Der Teaser zum Teaser für "The Twilight Saga: Breaking Dawn – Part 2" – und dabei hatte ich mir geschworen, hier niemals irgendetwas "Twilight"-Bezogenes zu posten. Aber darum geht es mir auch gar nicht, zumindest nicht in erster Linie.

    Worum es mir geht, ist vielmehr Folgendes: Schlimm genug, dass es in Trailern mittlerweile gang und gäbe ist, die wichtigsten oder spektakulärsten Szenen eines Films zu spoilern, oder – wenn man schon mal dabei ist – gleich die komplette Handlung vorwegzunehmen und dem späteren Kinoerlebnis so jegliche Überraschungseffekte zu rauben. Neuerdings müssen Trailer, die ja an sich schon nichts anderes als Werbung sind, aber auch noch eigene Teaser bekommen, Teaser, die uns primär den Trailer und allenfalls sekundär den Film schmackhaft machen sollen. Es wird demnach Werbung für Werbung gemacht. Spätestens dann, wenn man sich das Ganze mit Werbespots im Fernsehen vorstellt, sollte einem klar werden, wie hirnrissig die Idee ist. Ich für meinen Teil wage stark zu bezweifeln, dass sich das beworbene Produkt (= der Film) dadurch besser verkauft (= mehr einspielt). Und das Fatale ist, dass sich dieser neueste Unsinn nicht nur auf die epische "Twilight-Saga" beschränkt, was ja noch zu verkraften wäre.

    Ich kann verstehen, wenn sich Fans auf jeden winzigen Schnipsel zu heiß ersehnten Filmen stürzen (ich bin da in manchen Fällen nicht anders), aber muss man ihnen deswegen immer mehr und kleinere Brocken hinwerfen? Was ist so tragisch daran, uns ein paar Tage länger zappeln zu lassen und auf diese Weise die Vorfreude auf einen Trailer bis zum Anschlag zu treiben? Das hat doch stets wunderbar funktioniert. Mit obigem "Twilight"-Teaser-Teaser ist für mich der vorläufige Tiefpunkt dieser ärgerlichen Entwicklung erreicht. Fassen wir spaßeshalber zusammen, was er zu bieten hat: 0:00-0:02 schwarzes Bild, 0:02-0:03 Wald, 0:03-0:04 Bella (?) rennt durch den Wald, 0:04-0:05 schwarzes Bild, 0:05-0:07 Taylor Lautner sagt irgendwas, das wir leider nicht hören dürfen, und schlendert lässig auf die Kamera zu (wie in bisher allen Teilen), 0:07-0:09 zwei Hände berühren sich theatralisch, 0:09-0:10 Bleichgesicht schmachtet Bella an (wie in bisher allen Teilen), 0:10-0:15 bewölkter Nachthimmel, 0:15-0:17 schwarzes Bild, aus. Das macht effektiv 12, 13 Sekunden, in denen was passiert? Genau, absolut gar nichts! – der krasse Gegensatz also zu den mehrminütigen Trailern, die viel zu viel preisgeben, aber nicht weniger idiotisch. Mag sein, dass hysterische Teenies schon bei solchen Bildfetzen dahinschmelzen, ich jedoch frage mich ernsthaft, wohin das noch führen soll. Wenn es so weitergeht, wird uns bald jede Sekunde Filmmaterial als Teaser (zu einem Teaser zu einem Teaser zu einem Trailer und irgendwann dann vielleicht auch zu einem Film) aufgetischt. Ganz ehrlich: Mich würde es nicht mal mehr wundern.

    Montag, 19. März 2012

    Media Monday #38

    Montagmorgen, heiter bis wolkig, 4 °C Außentemperatur und dank der neuen Fragen des Medienjournals kommt auch die morgendliche Kopfgymnastik nicht zu kurz. Ganz schön knifflig diesmal, doch das soll mich nicht abschrecken:

    1. Der beste Film mit Charlton Heston ist für mich "Ben Hur", was nichts daran ändert, dass der Kerl ein Unsympath war.

    2. Jim Jarmusch hat mit einem mir unbekannten Film seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich mit seinen Werken nicht vertraut bin. Schon wieder ein Regisseur, bei dem ich passen muss, tut mir leid. Und das, obwohl ich "Broken Flowers" immer mal sehen wollte.

    3. Der beste Film mit Judi Dench ist für mich "Casino Royale", der für mich bis dato beste Bond. Gut möglich, dass ich meine Meinung noch dieses Jahr revidieren muss.

    4. Es gibt ja so manches Genre, was im Grunde so gut wie ausgestorben ist, seien es Piratenfilme oder auch klassische Western, auch wenn es (erfolgreiche) Ausnahmen von der Regel gibt (Pirates of the Caribbean, True Grit). Könnt ihr euch erklären, warum diese von der Bildfläche verschwunden sind? Ich erkläre es mir in erster Linie damit, dass sich die Vorlieben und Geschmäcker der Kinogänger nun mal von Generation zu Generation wandeln ein ganz natürlicher Prozess. Einerseits sorgen die Filmstudios selbst dafür, indem sie lukrative neue Trends kreieren, die den Nerv der Zeit treffen, andererseits reagieren sie mit entsprechenden Filmen auf schon existierende. Da ist es schlicht unvermeidlich, dass bestimmte Genres auf der Strecke bleiben, gerade eben solche, die weitgehend abgegrast und nicht mehr zeitgemäß sind.

    5. Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr erst aufgrund der Verfilmung von einem Buch erfahren hattet, welches ihr daraufhin gelesen habt und wie hat das gegebenenfalls eure Sichtweise auf den Film verändert? Noch nicht, bisher kam immer erst das Buch und dann der Film. Bei "Die Tribute von Panem" könnte es allerdings andersherum laufen, sofern er mich im Kino überzeugt. Von den Büchern hatte ich bis zur Ankündigung der Verfilmung jedenfalls noch nichts gehört.

    6. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten Serien zu schauen, ob auf DVD, im Internet, Pay- oder Free-TV, aber am ehesten bevorzuge ich doch die gute alte DVD, weil mir da keine lästigen Werbeunterbrechungen in die Quere kommen, ich meinen Konsum nach Lust und Laune dosieren kann, die Originalsprache einstellbar ist und ich noch nicht auf Blu-ray umgestiegen bin.

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Selbst ist die Braut" mit dem wenig glaubwürdigen Pärchen Bullock/Reynolds und der war zum Gähnen, weil er nur ein weiteres Beispiel dafür ist, dass das Genre der romantischen Komödien zu den langweiligsten überhaupt zählt und nicht mehr viel hergibt.

    Freitag, 16. März 2012

    Dracula kann einpacken

    Die meisten von euch werden es bestimmt schon bemerkt haben: Nach unverschämt langer Wartezeit ist bei Apple endlich der erste Trailer zu Tim Burtons "Dark Shadows" erschienen. Da ich mich als Nicht-unbedingt-Burton-Fan outen muss (ich höre schon die "Ketzer"-Rufe), wäre mir das normalerweise keinen eigenen Beitrag wert. Aber dieser Trailer hat mich dann doch so positiv überrascht, dass ich nicht anders kann, als ein paar Worte über ihn zu verlieren.

    Ich hatte ja mit vielem gerechnet, mit so viel spritzigem Witz, einer solchen musikalischen Untermalung und einem derart hohen Spaßfaktor allerdings nicht. Und das Duo Johnny Depp und Eva Green verspricht sogar noch besser und vor allem lustiger zu werden, als ich dachte. Auch ein großer Pluspunkt: Chloë Grace Moretz als zickige Teenagerin, yay! Wenn die ersten bewegten Bilder halten, was sie versprechen, könnte „Dark Shadows“ seit langem mal wieder ein Burton-Film sein, für den ich den Gang ins Kino auf mich nehmen werde. Falls ihr den Trailer noch nicht gesehen habt, könnt – und solltet! – ihr es hier auf der Stelle nachholen:

    Montag, 12. März 2012

    Media Monday #37

    Verflixt und zugenäht, jetzt ist doch glatt schon wieder Montag und ich habe es nicht geschafft, auch nur einen einzigen Blogbeitrag zwischen den letzten Media Monday und den heutigen zu bringen. Genau das wollte ich eigentlich immer vermeiden, aber nun ist es doch passiert. Ich gelobe Besserung. Immerhin hat sich Wulf vom Medienjournal wieder eine Handvoll schöner Fragen einfallen lassen, die geradezu danach schreien, beantwortet zu werden.

    1. Der beste Film mit Ryan Phillippe ist für mich gänzlich unbekannt, denn wie ich zu meinem Schrecken feststellen musste, habe ich nicht einen seiner Filme gesehen. Asche auf mein Haupt.

    2. Zack Snyder hat mit "Watchmen – Die Wächter" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil mir der Rest seiner Filmografie weniger zusagt und dieser Film dank Jackie Earle Haleys Rorschach zwar kein Meisterwerk, aber doch halbwegs ansehnlich ist.

    3. Der beste Film mit Amber Heard ist für mich exakt derselbe wie der mit Mr. Phillippe. Herrje, diese Woche bin ich wirklich aufgeschmissen...

    4. Unlängst fiel mir der Flyer des Fantasy Filmfest in die Hände; leider wird es dieses Jahr terminlich mit einem Besuch nicht hinhauen, aber immerhin war ich ja beim Festival Großes Fernsehen. Wie sieht es bei euch aus, gibt es Film- oder Fernsehfestivals, die ihr gerne besuchen würdet oder definitiv besuchen werdet? Es ist zwar kein Filmfestival im engeren Sinne, aber die Comic-Con in San Diego würde ich zu gerne mal live erleben. Eines Tages vielleicht, wer weiß. Ansonsten zieht es mich ehrlich gesagt (noch) nicht auf irgendwelche Festivals, wenngleich das Fantasy Filmfest durchaus interessant klingt.

    5. Thema Krimi: Lieber groß angelegter, aufwendig produzierter und eigenständiger Film oder wöchentliche Serie mit in sich abgeschlossenen Fällen? Solange die Qualität stimmt, ist mir beides recht. Im Zweifelsfall würde ich mich für eine groß angelegte, aufwendig produzierte Serie in Spielfilmlänge entscheiden, mit in sich abgeschlossenen Fällen, aber einer alles überspannenden Rahmenhandlung. So was soll es ja geben ("Sherlock").

    6. Stereotype, klischeebeladene Frauenrollen sind mir ein Graus, so wie die meisten stereotypen, klischeebeladenen Rollen.

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Kick-Ass" und der war bei der Zweitsichtung genauso brilliant wie beim ersten Mal, weil Chloë Grace Moretz als Hit-Girl unschlagbar, die Action sensationell und der Spaßfaktor immens hoch ist.

    Montag, 5. März 2012

    Media Monday #36

    Und schon wieder ist Montag, nicht zu fassen. Das einzig Positive daran: Ein neuer Lückentext des Medienjournals steht bereit.

    1. Der beste Film mit Ethan Hawke ist für mich "Gattaca", eine echte Perle im Sci-Fi-Genre.

    2. Kevin Smith hat mit einem Film, den ich (leider?) noch nicht kenne, seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich noch nichts von ihm gesehen habe oder mir nichts in bleibender Erinnerung geblieben ist.

    3. Der beste Film mit Marisa Tomei ist für mich "The Wrestler", was vermutlich die Antwort von 90% aller teilnehmenden Blogger sein wird, so weit lehne ich mich mal aus dem Fenster.

    4. Den epischsten Weltuntergang gab es meiner Meinung nach in "Independence Day", auch wenn man jetzt einwenden könnte: "Äh, da ist die Welt doch gar nicht untergegangen, es wurden doch nur ein paar Städte in Schutt und Asche gelegt, das war alles!?" Aber die gigantischen Raumschiffe der Aliens sind einfach zu protzig, wie sie da über den Metropolen der Erde hängen, und hätten mit Sicherheit für den epischsten Weltuntergang aller Zeiten gesorgt, hätten Will Smith und Jeff Goldblum nicht so einen guten Tag erwischt. Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir das doch alle.

    5. Wenn ich lese, dass es einen neuen Film mit Sam Worthington gibt, dann ist mir eigentlich schon im Vorfeld klar, dass mit stumpfsinniger Action und mindestens einer miserablen Schauspielleistung (seiner) zu rechnen ist, und ich mir das Geld für die Kinokarte sparen kann. Sollte er mich eines Tages vom Gegenteil überzeugen, nehme ich dieses Statement mit Freuden zurück.

    6. Schaut ihr euch so eure liebsten Filme an, woran würdet ihr festmachen, dass ein Film euch nachhaltig und mehrmalig begeistert? Da gibt es viele Möglichkeiten: Ein sicheres Zeichen ist das Gefühl, einen Film gleich nochmal schauen zu müssen, um auch wirklich alles aufzusaugen und ja nichts zu verpassen. Für ein nachhaltiges Filmerlebnis spricht außerdem, wenn mich das Gesehene nicht loslässt und ich noch Stunden oder gar Tage später darüber nachgrüble. Oder wenn ich aus dem Kinosaal komme und mich fühle, als hätte ich selbst gerade Heroisches geleistet, als könnte ich Bäume ausreißen (wer weiß, vielleicht sollte ich es mal auf einen Versuch ankommen lassen).

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Captain America The First Avenger" und der war eine ziemliche Enttäuschung, weil ich mir von einem künftigen Avenger mehr versprochen hatte als einen derart blutleeren, unoriginellen Auftritt. Das geht besser.

    Samstag, 3. März 2012

    Kurz und knackig, die 3.

    Wieder einmal wollen zwei gesehene Filme rezensiert werden. Nett wie ich bin, erfülle ich ihnen diesen Wunsch natürlich gerne.

    "In meinem Himmel" (OT: "The Lovely Bones", 2009) – Ganz ehrlich: Ich bin immer noch etwas unschlüssig, was ich hiervon halten soll. Es dauert lange – und ich meine laaange –, bis das Geschehen in Fahrt kommt, danach wechseln sich ein paar richtig intensive Phasen mit viel Leerlauf ab, den man damit überbrückt, auf die nächste dieser richtig intensiven Phasen zu warten. Die völlig übertriebene Gesamtlaufzeit von 135 Minuten hätte für meinen Geschmack ruhig um 15-20 Minuten gekürzt werden dürfen. Hoch anzurechnen ist Peter Jackson allerdings, dass er es uns erspart, mit aller Macht auf die Tränendrüse zu drücken. Gleichwohl hat der Film einen bewussten Hang zum Kitsch, vor allem in den Szenen, die in der CGI-lastigen Zwischenwelt von Leben und Tod spielen, die mit ihren quietschbunten Farben und surrealen Bildern zwar einen faszinierenden Gegensatz zur trist grau-braunen Welt der Lebenden bildet, darin aber auch extrem an "Hinter dem Horizont" erinnert – reiner Zufall?! Neu ist das also nicht mehr, schick sieht es trotzdem aus, schließlich haben wir es mit einem Jackson-Film zu tun. Man muss es jedoch mögen. Schauspielerisch ist bei "In meinem Himmel" alles in Butter: Neben der talentierten Saoirse Ronan, bei der mir jetzt allmählich klar wird, warum Peter Jackson in den höchsten Tönen von ihr schwärmt, glänzt besonders Stanley Tucci als widerlicher Kindermörder. Schade, dass seine Leistung so wenig Beachtung gefunden hat. Ein Grund dafür könnte freilich sein, dass sein Charakter sämtliche Serienkiller-Klischees erfüllt und insofern leider reichlich eindimensional daherkommt, auch wenn Tucci das Optimum aus ihm herausholt. Beileibe kein schlechter Film, aber nicht ganz rund, mit einigen Längen und einem für mich unbefriedigenden Schluss, daher sind 6,0 / 10 Punkte das höchste der Gefühle.

    "The King’s Speech – Die Rede des Königs" (OT: "The King’s Speech", 2010) – Was für ein schöner Film! Nicht gerade ein spannender, das gebe ich zu, aber ein schöner. Und dies ist das erstaunlich simple Erfolgsrezept: Man nehme ein unverbrauchtes und dennoch hochinteressantes Thema, schreibe dazu ein geradliniges, feinfühliges Drehbuch ohne überflüssige Schnörkel, suche sich ein paar hervorragende Darsteller, die in der Lage sind, voll und ganz in ihren vielschichtigen Rollen aufzugehen, verrühre alles einmal kräftig und fertig ist er, der Oscargewinner. Na gut, ganz so leicht geht es dann wahrscheinlich doch nicht, aber im Prinzip sind das die Zutaten, die "The King’s Speech" auszeichnen. Der Film macht nämlich eine Menge richtig: Er verzichtet auf unnötige Nebenschauplätze, lässt die historischen Ereignisse nie zu dominant werden und konzentriert sich stattdessen auf das Wesentliche – König George VI., seine Sprachstörung und die Beziehung zu dem Mann, der sie therapieren soll. Dadurch bleibt alles schön im Fluss. Er gipfelt in einem mehr als würdigen Ende, das den Zuschauer mit einer angenehm positiven Grundstimmung in die Realität zurückkehren lässt. Und er hat mit einem Colin Firth, der so sensationell spielt, dass man ihm jede einzelne Emotion vom Gesicht abliest und die Höllenqualen teilt, die er beim holprigen Verlesen seiner Reden durchlebt, und einem grandiosen, ihm in nichts nachstehenden Geoffrey Rush zwei unheimlich starke Protagonisten, die fantastisch harmonieren. Bis dato war ich ja kein großer Fan von Firth, aber dieser Auftritt musste einfach mit einem Academy Award belohnt werden, gar keine Frage. "The King’s Speech" ist der beste Beweis dafür, dass weniger manchmal eben doch mehr ist, ein Motto, das Peter Jackson für "In meinem Himmel" vielleicht auch hätte beherzigen sollen. Allein dafür lasse ich famose 8,5 / 10 Punkte springen.