Montag, 14. Mai 2012

Media Monday #46

Heute ausnahmsweise mal auf den letzten Drücker: Meine Antworten auf die allwöchentlichen Fragen vom Medienjournal. Zu mehr reicht meine Zeit im Moment leider nicht, aber ganz will ich euch und diesen Blog ja auch nicht im Stich lassen.
1. Der beste Film mit Gerard Butler ist für mich "Die Herrschaft des Feuers", ein Film, der mich immer wieder gut unterhält, auch wenn Butlers Anteil daran überschaubar ist.

2. Rainer Werner Fassbinder hat mit irgendeinem seiner Werke seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich nichts von ihm kenne und mich der deutsche Film ohnehin in keinster Weise reizt.

3. Der beste Film mit Hilary Swank ist für mich "Million Dollar Baby", allerdings nicht weil ihn so toll fand, sondern nur weil es der einzige Film mit ihr ist, an den ich mich bewusst erinnere. Sie mag vielleicht eine passable Schauspielerin sein, ich kann ihr aber aus irgendeinem Grund nichts abgewinnen. Könnte daran liegen, dass sie so überhaupt keine Ausstrahlung hat.

4. Thema Lieblingsfilme: Müsst ihr sie BESITZEN oder reicht euch der Kinobesuch/das Ausleihen/die Fernsehausstrahlungen? Bei meinen absoluten Favoriten ist es mir schon lieber, sie immer in greifbarer Nähe zu wissen. Ich muss aber nicht jeden Film, der mir gefällt, auch im Regal stehen haben, bei den meisten reicht es mir schon, sie im Kino zu sehen oder bei Bedarf auszuleihen. Die Downloadvariante kommt mir dabei gar nicht in die Tüte.

5. Mein liebstes Stephen King-Buch (alternativ Verfilmung) ist "Schwarz", der atmosphärische erste Band vom "Der dunkle Turm"-Zyklus, der hoffentlich irgendwann doch noch seine überfällige Filmumsetzung bekommt.

6. Jennifer Aniston hat mir noch jeden Film verleidet.

7. Meine zuletzt gesehene Serienstaffel ist die sechste Staffel von "Stargate – Kommando SG-1" und die war durchweg spaßig, weil das Team um Richard Dean Andersons Colonel Jack O'Neill für mich Kultstatus hat und ich zu gerne auch mal einen Blick durchs Sternentor werfen würde.

Montag, 7. Mai 2012

Media Monday #45

Was macht man montags als Filmblogger? Richtig, das hier. Und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass meine Antworten heute polarisieren werden…
1. Der beste Film mit Robert De Niro ist für mich "Der Sternwanderer", einer meiner Filme für die berühmte einsame Insel. Und dazu stehe ich, auch wenn ich damit völlig aus der Reihe tanze und wahrscheinlich nur ungläubige Blicke ernten werde.

2. Robert Rodriguez hat mit (k)einem seiner Filme seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich bisher weder mit "Sin City" noch sonst irgendeinem seiner Werke etwas anfangen konnte. Ganz und gar nicht mein Fall.

3. Der beste Film mit Julianne Moore ist für mich "The Big Lebowski", weil der einfach Kult ist.

4. Wisst ihr, worauf ich mal Lust hätte? Auf Zeitreisen. Allerdings nur mit Rückfahrkarte.

5. Am Donnerstag startet die Kinoadaption von 21 Jump Street, der Serie mit der Johnny Depp seine Karriere begründet hat. Wie ist eure Meinung zu dem Remake? Toll, überflüssig oder einfach nur egal? Da ich die Originalserie nie gesehen habe, juckt mich der Film kaum, auch wenn er ja sehr lustig sein soll. Fürs Kino reicht es bei mir nicht, vielleicht aber für einen zukünftigen DVD-Abend.

6. Die beste Krimi-Serie ist derzeit "Sherlock".

7. Mein zuletzt gesehener Film war endlich "Memento" und der war stark wie erhofft, weil der umgedrehte Erzählstil genial funktioniert, Guy Pearce groß aufspielt und mich Nolan-Filme anscheinend gar nicht enttäuschen können.

Montag, 30. April 2012

Media Monday #44

Wie jeden Montag stehen wieder ein paar knifflige Fragen vom Medienjournal parat, die nicht unbeantwortet bleiben sollen. Kommen wir ohne lange Vorrede zur Sache:

1. Der beste Film mit Guy Pearce ist für mich derzeit "The King's Speech", aber sobald ich ihn gesehen habe höchstwahrscheinlich "Memento".

2. Paul Thomas Anderson hat mit irgendeinem seiner Filme seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich bisher noch nicht einmal sein hochgelobtes Meisterwerk "There Will Be Blood" kenne und zu dieser Wissenslücke stehe. Hier muss ich leider passen.

3. Der beste Film mit Mila Kunis ist für mich "Date Night – Gangster für eine Nacht", wenn auch nur deshalb, weil mir ihre sonstigen Filmauftritte noch nicht vor die Linse gekommen sind und sie mich bis auf "The Book of Eli" auch nicht sonderlich reizen.

4. Gibt es einen Film, der geplant und bereits im Gespräch war, letztlich – oder bisher – noch nicht produziert worden ist, auf den ihr euch aber sehr gefreut hättet? Da fällt mir die lange geplante Verfilmung von Steven Kings "The Dark Tower" mit Javier Bardem ein, die mittlerweile auf Eis liegt. Wie man hört, soll jetzt aber langsam wieder Bewegung in das Projekt kommen. Zu wünschen wäre es ja.

5. In sich abgeschlossene Miniserien haben gegenüber Filmen und anderen Serien den Vorteil, dass ihnen mehr Zeit zur Verfügung steht, um die Charaktere zu entwickeln und die Story zu vertiefen, und sie trotzdem auf ein absehbares Ende hinauslaufen.

6. Filme mit mehreren Episoden und Erzählsträngen können sehenswert sein, brauche ich jedoch nicht unbedingt. Eine kompakte, geradlinige Handlung reicht mir völlig, wenn sie einigermaßen gut inszeniert ist.

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war George R. R. Martins "A Feast of Crows" (dt. "Die dunkle Königin") und das war gelegentlich spannend, größtenteils aber leider etwas langatmig, weil die Haupthandlung sofern man davon überhaupt sprechen kann – nicht richtig in Gang kommt und die interessantesten Figuren wieder sträflich vernachlässigt wurden. Weitergelesen wird natürlich trotzdem.

Sonntag, 29. April 2012

Kurz und knackig, die 6.

Wieder mal steht ein Review-Doppelpack von zwei sehr unterschiedlichen Filmen an, die aber auch etwas gemeinsam haben: hohe Qualität und Mark Ruffalo.

"Marvel’s The Avengers" (OT: "Marvel’s The Avengers", 2012) – Nach den größtenteils überschwänglichen Kritiken bin ich mit riesigen Erwartungen ins Kino gegangen und in keinster Weise enttäuscht worden. Der Film brennt ein Feuerwerk an Witz und fulminanter Action ab, das seinesgleichen sucht und für Comicfans eine Offenbarung ist. Als lästig empfand ich nur die permanente Gänsehaut, die einfach nicht verschwinden wollte – kein Wunder, wenn sich auf der Leinwand ein epischer Moment an den nächsten reiht. Joss Whedon hat tatsächlich das scheinbar Unmögliche geschafft und den vielen verschiedenen Charakteren genug Screentime eingeräumt, um jeden einzelnen von ihnen interessant zu machen, sogar den lahmen Captain America, der seine Nische im Avengers-Team findet und somit durchaus eine Daseinsberechtigung hat. Keiner der Superhelden kommt zu kurz, jeder hat seine eigene kleine Geschichte, die geschickt mit der Haupthandlung verwoben ist. Dabei stiehlt Mark Ruffalo als Bruce Banner/Hulk allen die Show. Überhaupt schließt "Marvel’s The Avengers" wunderbar an die Prequels an und lässt auch jene, die sie noch nicht gesehen haben, nicht im Stich. Die Effekte und Actionszenen sehen in 3D schlichtweg sensationell aus (hätte nicht gedacht, dass ich als 3D-Verächter das mal schreibe), aber besonders die perfekte Mischung aus Spannung und brillantem Humor, der klar Whedons Handschrift trägt, macht’s. Mein größter und zugleich auch so gut wie einziger Kritikpunkt: Lokis Aliens wirkten auf mich vergleichsweise austauschbar und wenig bedrohlich. Im Grunde sind sie nicht mehr als Mittel zum Zweck, um die Avengers als Einheit zusammenzuschweißen und ordentlich auf den Putz hauen zu lassen. Loki selbst ausdrücklich ausgenommen, denn Tom Hiddleston knüpft nahtlos an seinen starken Auftritt in "Thor" an und gibt wieder einen ungemein charismatischen Bösewicht ab. Andererseits war es bestimmt kein unkluger Schachzug, sich noch Luft nach oben zu lassen und nicht jetzt schon die gefährlichsten Gegner zu verbraten. "Marvel’s The Avengers" ist ein Kinoerlebnis allererster Güte, von der ersten bis zur letzten Sekunde unterhaltsam und ein echter Augenschmaus. Bei so vielen Superlativen wäre alles unter 9,0 / 10 Punkten eine Frechheit.

"Shutter Island" (OT: "Shutter Island", 2010) – Schon lange auf meiner To-See-Liste, jetzt endlich abgehakt. Den letzten Schubs gab mir die 42. Ausgabe des Media Monday, bei der nach unserer Meinung zu Filmen, die kurz vor Schluss alles bisher Gesehene über den Haufen werfen, gefragt und "Shutter Island" gleich mehrfach als positives Beispiel genannt wurde. Berechtigterweise, denn dessen Ende gehört – auch wenn es sich ab einem bestimmten Punkt erahnen lässt – sicherlich zu den schockierendsten und bestinszenierten Auflösungen, die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Ganz eindeutig ist es trotzdem nicht, was es nur noch reizvoller macht, da ich ohnehin eine Schwäche für Filme habe, die mehrere Interpretationen erlauben und zum Mit- und Nachdenken anregen. Das tut dieser hier ohne Frage und würde es vielleicht auch jetzt noch tun, hätte ich mir in der Zwischenzeit nicht die fantastischen Avengers um die Ohren gehauen. Großen Anteil daran haben die Darsteller, allen voran Leonardo DiCaprio, der in seiner "Inception"-ähnlichen Rolle voll und ganz aufgeht, Mark Ruffalo, der seine Sache als ruhiger Gegenpol exzellent macht und sich mehr und mehr zu einem meiner Favoriten mausert, und last but not least Ben Kingsley als undurchsichtiger Anstaltsleiter. Mit seinen düsteren, modrigen Gemäuern, der rauen Insellandschaft und dem vor der Haustür wütenden Sturm kreiert der Streifen eine beengende, intensive Atmosphäre – wirklich sehr stimmungsvoll. Auf der Negativseite steht ein zuweilen irritierender Score, der aus einem Horror-B-Movie entsprungen sein könnte und stellenweise merkwürdig unpassend, fast schon übertrieben dramatisch klingt, so, als wolle man mit aller Macht Spannung erzeugen, obwohl gerade rein gar nichts Spannendes passiert. Zudem schleicht sich im Mittel- und Schlussteil die eine oder andere vermeidbare Länge ein. Abgesehen davon ist "Shutter Island" aber durchweg fesselnd und hat sich üppige 8,0 / 10 Punkte verdient.

Montag, 23. April 2012

Media Monday #43

Bah, wieder Montag und wieder nichts für den Blog geschafft. Da meldet sich das schlechte Gewissen. Nur gut, dass mir Wulfs Medienjournal mit seinem Media Monday zuverlässig einen Anlass zum Schreiben liefert, so natürlich auch diese Woche.


1. Der beste Film mit Forest Whitaker ist für mich "Nicht auflegen!", wobei meine Auswahlmöglichkeiten sehr begrenzt sind.

2. Gore Verbinski hat mit "Fluch der Karibik" (langweilig, ich weiß) seine beste Regiearbeit abgelegt, weil der Film das angestaubte Piratengenre auf so erfrischende Art und Weise wiederbelebt hat und den Auftakt zu einer rundum grandiosen Trilogie bildet.

3. Der beste Film mit Amy Adams ist für mich "Sunshine Cleaning", dank ihr, Emily Blunt und der aus dem Leben gegriffenen, sympathischen Feelgood-Story.

4. Nach einem durchzechten Wochenende findet man sich oftmals Sonntagnachmittags auf der Couch wieder. Welchen Film würdet ihr für diesen Fall empfehlen? Ganz spontan: "Ace Ventura", egal, ob Teil eins oder zwei. Am besten gleich beide nacheinander. Lachen hat ja noch nie geschadet, oder?

5. Der schlechteste Film, den Martin Scorsese je gemacht hat, ist trotz eines starken Leonardo DiCaprio "Aviator". Objektiv betrachtet sicherlich alles andere als ein schlechter Film, mich hat die Thematik jedoch ziemlich kalt gelassen.

6. Von den zahlreichen Buch-Reihen, die im Laufe der letzten Jahre verfilmt worden sind, gefällt mir "Der Herr der Ringe" mit meilenweitem Abstand am besten, denn besser geht es einfach nicht. Ende, aus, Micky Maus.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Die Herrschaft des Feuers" und der war zwar nicht unbedingt logisch, aber wieder unheimlich spaßig, weil mich das postapokalyptische Setting in Verbindung mit Drachen reizt, Optik und Atmosphäre stimmen, Christian Bale sowieso jeden Film durch seine Anwesenheit aufwertet und die Rolle des Van Zan die einzige ist, die ich Matthew McConaughey abkaufe.

Montag, 16. April 2012

Media Monday #42

Wahnsinn, hat mich die dämliche Erkältung doch glatt eine ganze Woche lang lahmgelegt. Allmählich beschleicht mich das ungute Gefühl, dass sich inzwischen 90% meiner Blogeinträge um den Media Monday drehen – was einerseits für das Medienjournal und andererseits gegen mich spricht. Ich hoffe daher, dass ich demnächst auch wieder verstärkt zum eigeninitiierten Bloggen komme. Jetzt aber gilt es, sich über die wöchentlichen Fragen herzumachen.


1. Der beste Film mit Stanley Tucci ist für mich "Road to Perdition", ein kleines Meisterwerk, das einen höheren Bekanntsheitsgrad verdient hätte.

2. Roland Emmerich hat mit "Independence Day" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil mich der Film damals nachhaltig beeindruckt hat und ich ihn mir auch heute noch immer wieder gern anschaue.

3. Der beste Film mit Audrey Tautou ist für mich entweder "Die fabelhafte Welt der Amélie" oder "The Da Vinci Code Sakrileg", denn das sind die einzigen Filme mit ihr, die ich bisher gesehen habe. Das Problem: Ich kann beiden ähnlich wenig abgewinnen. Da mich Letzterer allerdings bewusster enttäuscht hat, entscheide ich mich notgedrungen für "Amélie".

4. Wie findet ihr es, wenn bekannte Filmschauspieler plötzlich im Serienfach auftauchen und vor allem, wertet das diese Serien eurer Meinung nach auf oder hat das keinen Einfluss? Ich begrüße diesen Trend durchaus und muss zugeben, dass ich mich jedes Mal freue, wenn ich in einer Serie bekannte Filmgesichter entdecke. Für mich wertet das ohnehin schon großartige Serien tatsächlich noch einmal auf (siehe Sean Bean in "Game of Thrones") und macht selbst uninteressante Serien ein Stück weit interessanter (jüngstes Beispiel: Stephen Lang in "Terra Nova").

5. Filme, bei denen in den letzten fünf bis zehn Minuten vor Schluss alles über den Haufen geworfen wird, was man zuvor gesehen hat, sind entweder selbstzerstörerisch veranlagt oder genial.

6. Im Grunde ist Christian Bale einer meiner liebsten Schauspieler, aber "The New World" mit ihm war wirklich enttäuschend, denn der zog sich wie Kaugummi, ohne dass irgendetwas Aufregendes passierte. Das Beste daran: Bale natürlich. Ich war unfassbar erleichtert, als er und nicht Unsympath Colin Farrell am Ende das Mädchen bekam. Da wusste ich, dass es doch noch so was wie Gerechtigkeit gibt.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Der unglaubliche Hulk" und der war auch bei der dritten Sichtung nicht mehr als Mittelmaß, weil Edward Norton zwar einen überzeugenden Bruce Banner abgibt und der Einstieg gut gelungen ist, mir aber Liv Tyler und Tim Roth tierisch auf die Nerven gehen, Hulks Look nicht gefällt und dem Streifen zunehmend die Puste ausgeht.

Montag, 9. April 2012

Media Monday #41

Es ist Ostermontag, und ich sitze hier – passend zu den winterlichen Temperaturen – mit Schniefnase, Halskratzen und dickem Brummschädel. Mein miserabler Zustand hält mich allerdings nicht davon ab, auch diese Woche wieder bei der Fragerunde des Medienjournals mitzumischen. Seht mir aber bitte nach, wenn ich mich diesmal etwas kürzer fasse und eure eigenen Antworten nicht so fleißig kommentiere.

1. Der beste Film mit Sam Neill ist für mich ohne Frage "Jurassic Park" (der erste), den ich untrennbar mit ihm verbinde.

2. Peter und Bobby Farrelly haben mit "Ein Mann für eine Saison" ihre beste Regiearbeit abgelegt, weil ich den Film als noch einigermaßen erträglich in Erinnerung habe, Nick Hornbys Roman "Fever Pitch", auf dem er ja lose basiert, mag und mit plattem Humor à la "Verrückt nach Mary" nichts anfangen kann.

3. Der beste Film mit Zooey Deschanel ist für mich "Per Anhalter durch die Galaxis", den ich für stark unterschätzt halte. Als jemand, der die Douglas-Adams-Romane schon x-mal gelesen hat, kann ich mit dieser Adaption sehr gut leben, zumal die Bücher wirklich höllisch schwer zu verfilmen sind. Abgesehen davon ist Mrs. Deschanel natürlich die perfekte Trillian.

4. Der Fantasy-Streifen "Dragonheart" ist für mich ganz klar Kult – auch wenn diese Meinung kaum jemand teilt.

5. Das französische Kino juckt mich im Allgemeinen genauso wenig wie das deutsche, auch wenn es sicherlich die eine oder andere sehenswerte Ausnahme gibt, etwa Luc Bessons Klassiker oder "Willkommen bei den Sch'tis".

6. Wenn sich ein Film nur auf seine Optik verlässt, ohne einealbwegs interessante Geschichte zu erzählen, ist dieser Film für mich völlig ohne Belang.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2" und der war wie immer äußerst unterhaltsam, weil er ein Feuerwerk an knackiger Action und flotten Sprüchen abbrennt, für einen zweiten Teil einer Trilogie fast alles richtig macht und das ebenso epische wie mutige Ende bei mir ein sicherer Gänsehaut-Garant ist.

Donnerstag, 5. April 2012

Kurz und knackig, die 5.

Es ist mal wieder an der Zeit, zwei Filme genauer unter die Lupe zu nehmen, zwei, an denen sich die Geister scheiden. Ich gehöre wohl eher zur Anti-Fraktion. Auch auf die Gefahr hin, mir mit den folgenden Reviews nicht nur Freunde zu machen: Feuer frei!

"Kampf der Titanen" (OT: "Clash of the Titans", 2010) – Herrje, was soll man dazu noch sagen?! Fangen wir der Einfachheit halber mit dem Positiven an: Der Film dauert nur humane 106 Minuten und wurde nicht künstlich in die Länge gezogen – eine weise Entscheidung, denn so muss man das Gebotene nicht länger ertragen als unbedingt nötig. In nahezu jeder anderen Hinsicht entpuppt sich "Kampf der Titanen" als Reinfall erster Güte. Getragen von einer kruden Story voller Logiklöcher und unfreiwillig komischer Situationen (Perseus: "Ich knüpfe Fischernetze und schwinge kein Schwert!" – zwei Minuten später: Perseus schwingt ein Schwert), hastet das Kanonenfutter die Heldengruppe übergangslos von einem Kampfschauplatz zum nächsten und wird dabei, wie es eben so ist, immer weiter dezimiert. Zum Glück geht es einem gelinde gesagt am Allerwertesten vorbei, dass einer nach dem anderen das Zeitliche segnet, da man sowieso keinerlei Beziehung zu den Charakteren aufbaut. Löbliche Ausnahme ist Mads Mikkelsen, der sich durchaus erfolgreich bemüht, seine Figur interessant zu machen. Gedankt wird ihm das mit einem höchst unrühmlichen Abgang. Jetzt komm aber, die Handlung ist doch hier eh nur nebensächlich, es geht doch um die Äktschn!, mag da manch einer rufen. Ein legitimer Einwand, doch wenn ein Großteil der Effekte und CGI-Monster schon zwei Jahre nach Kinostart bedenklich altbacken aussieht – allen voran die grottige Medusa, die sogar im Original von 1981 bedrohlicher wirkte –, hilft bei mir auch kein Hirnausschalten mehr. "Kampf der Titanen" ist wieder ein Paradebeispiel dafür, dass ein hochkarätiger Cast noch lange keinen hochkarätigen Film garantiert. Damit meine ich übrigens nicht Sam Worthington, der ja nicht zum ersten Mal beweist, dass es ein Stück Holz in Sachen Charisma locker mit ihm aufnehmen kann. Er trägt den immer gleichen Gesichtsausdruck zur Schau, schnurzpiepegal, ob er sich in den Kampf stürzt, "emotional" spielt oder lediglich in der Gegend herumsteht. Nein, wen ich insbesondere meine, sind Liam Neeson und Ralph Fiennes, die ich grundsätzlich beide sehr schätze. Ihr Auftritt taugt eigentlich nur zum Fremdschämen: Der eine versucht sich als leicht manipulierbarer Herrscher des Olymps, der sich unerklärlicherweise vom zornigen Göttervater zum verständnisvollen Daddy wandelt, der andere als Hades mit (zumindest im Deutschen) unerträglicher Voldemort-Fistelstimme und gnadenlosem Overacting, inklusive evil Augenaufreißen. Mir als Fan tut es in der Seele weh, solche Leute derart rumeiern zu sehen. In der Endabrechnung ergibt das harte, aber für mich nur folgerichtige 2,0 / 10 Punkte.

"Hangover" (OT: "The Hangover", 2009) – Selten entstand um eine Komödie ein solcher Hype wie in diesem Fall, doch auch zu Recht? Klare Antwort: Nein. Dabei kann sich „Hangover“ – so viel muss ich ihm zugestehen – durch seine innovative Grundidee und die clevere Inszenierung wohltuend vom üblichen Komödieneinheitsbrei, der andauernd durch unsere Kinos geistert, abheben. Mit der Umsetzung dieser innovativen Grundidee tue ich mich hingegen schwer. Einerseits hat der Film stellenweise schön abstruse und auch durchaus lustige Einfälle vorzuweisen, andererseits ist er nach einer Weile leicht zu durchschauen und macht zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Da hätte man deutlich mehr herausholen können – und unter "mehr" verstehe ich vor allem "mehr Witz, der nicht auf nackten Tatsachen und flachen Späßen unterhalb der Gürtellinie basiert". Ich bin kein Freund von Filmen, die meinen, auf Teufel komm raus mit vulgären Szenen oder Ausdrucksweisen punkten zu müssen, zumal das inzwischen an der Tagesordnung und folglich nichts Besonderes mehr ist. Wer’s mag, kommt hier sicherlich auf seine Kosten. Wer wie ich subtile Situationskomik und klassischen Slapstick à la "Die nackte Kanone" bevorzugt, für den lässt die Gagdichte einiges zu wünschen übrig. Ein weiteres Manko ist, dass einem keiner der Protagonisten richtig ans Herz wächst. Als größter Unsympath erweist sich ausgerechnet Zach Galifianakis’ Charakter, der aber zugleich der einzige ist, der mir ab und an mehr als nur ein leichtes Schmunzeln entlocken konnte. "Hangover" liegt knapp über dem Komödiendurchschnitt der letzten Jahre, damit hat es sich dann aber auch schon. Einen bleibenden Eindruck hat er bei mir nicht hinterlassen, auf Teil zwei, der ja nach exakt demselben Schema ablaufen soll, kann ich deshalb gut verzichten. Weil ich heute jedoch die Spendierhosen trage und das erkennbare Bemühen, anders zu sein, honorieren will, ringe ich mich noch gerade so zu großzügigen 6,0 / 10 Punkten durch.

Montag, 2. April 2012

Media Monday #40

Der April ist da und mit ihm eine neue Ausgabe des wie mir scheint immer populärer werdenden Media Monday von Wulfs Medienjournal. Heute steht sogar ein runder Geburtstag ins Haus, deshalb gebe ich mir diesmal besonders große Mühe, die Lücken ansprechend zu füllen. In dem Sinne: Glückwunsch zum Vierzigsten!

1. Der beste Film mit James Caan ist für mich "El Dorado", einer der besten Western überhaupt und zugleich einer der Filme, die meine Jugend geprägt haben und die ich daher immer in guter Erinnerung behalten werde.

2. Joel Schumacher hat mit "Die Jury" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich es nicht übers Herz bringe, einen seiner furchtbaren Batman-Filme als beste Regiearbeit zu bezeichnen, und sonst nichts von ihm kenne.

3. Der beste Film mit Rachel McAdams ist für mich "Sherlock Holmes", Teil eins wohlgemerkt. Ihr Auftritt in "Spiel im Schatten" war dann ja nicht mehr der Rede wert.

4. Mit "Peggy Sue hat geheiratet" hat Francis Ford Coppola seinen schlechtesten Film abgeliefert, weil der gegenüber seinen anderen Werken gnadenlos abfällt. Wenn ich mich bei einem Film nur noch daran erinnern kann, dass ich ihn irgendwann mal gesehen habe, ist das eh immer ein schlechtes Zeichen.

5. Damit eine Serie mich in ihren Bann zieht und ich sie mir regelmäßig anschaue, muss sie vor allem eine langfristig motivierende Rahmenhandlung, abwechslungsreiche Episoden, eine gesunde Mischung aus Humor und Spannung sowie interessante, ausgefeilte Charaktere bieten, die nicht aussehen, als seien geradewegs einem Hochglanz-Magazin entsprungen. Und unter gar keinen Umständen darf sie sich selbst zu ernst nehmen (gelle, "V"?). Wie es perfekt gemacht wird, hat Joss Whedon mit "Firefly" gezeigt.

6. Die am meisten enttäuschende Comic-Verfilmung ist für mich sehr, sehr schwer zu bestimmen. Es dürfte aber auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Schumachers "Batman & Robin", "Daredevil" und "Elektra" hinauslaufen, die zum Schlimmsten gehören, was das Genre hervorgebracht hat.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Hangover" und der war nur punktuell lustig, weil er meinen Humor leider weitgehend verfehlt. Okay, hin und wieder musste ich doch schmunzeln, aber das reicht mir einfach nicht. Unabhängig davon verdient die erfrischend unkonventionelle Grundidee ein Sonderlob.

Montag, 26. März 2012

Media Monday #39

Der Tee steht parat, der Laptop läuft (einigermaßen), die Finger sind gedehnt – alles ist angerichtet, um den montäglichen Lückentext vom Medienjournal zu bearbeiten. Großen Dank übrigens an Wulf, dass er sich diesmal ausnahmslos beantwortbare Fragen ausgedacht hat. Da fühlt man sich doch gleich einen Tick weniger unwissend.

1. Der beste Film mit Colin Firth ist für mich "The King's Speech", für den er völlig zurecht seinen Oscar abgesahnt hat.

2. Steven Spielberg hat mit "Jäger des verlorenen Schatzes" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil es nicht nur ein großartiger Film mit einem noch großartigeren Protagonisten ist, sondern damit auch der Grundstein für eine der kultigsten Filmreihen aller Zeiten gelegt wurde. Ich blende an dieser Stelle einfach mal aus, dass Spielberg seit dem unsäglichen vierten Teil auf dem besten Wege ist, sie vor die Wand zu fahren – George Lucas lässt grüßen.

3. Der beste Film mit Marion Cotillard ist für mich ohne Wenn und Aber "Inception". Die Antwort kann nur so lauten, wenn nach dem besten Film mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin gefragt wird und der oder die dort mitgespielt hat.

4. Mit "Königreich der Himmel" hat Ridley Scott seinen schlechtesten Film abgeliefert, weil ich sonst nur bessere Sachen von ihm kenne. Wenn ich seine Filmografie so überfliege, stoße ich aber auf einige Kandidaten, die diesen fragwürdigen Titel wohl sehr viel mehr verdient hätten und bei denen ich ganz froh bin, sie nicht gesehen zu haben ("Die Akte Jane"). "Königreich der Himmel" halte ich trotz allem (trotz Orlando Bloom, zum Beispiel) für einen ordentlichen Film.

5. Angenommen, dir stünde ein unbegrenztes Budget zur Verfügung, um einen Film zu drehen, was für ein Film würde das vermutlich werden? Mit ziemlicher Sicherheit ein episches Fantasy-Abenteuer im "Herr der Ringe"-Stil, vorausgesetzt, irgendwo da draußen existiert noch ein solcher Stoff, der verfilmt werden will. George R. R. Martins "Das Lied von Eis und Feuer", das dafür am ehesten in Frage gekommen wäre, ist ja schon vom Markt. Notfalls würde ich die besten Fantasy-Autoren unserer Zeit in einen Raum stecken und sehen, was sie fabrizieren.

6. Mein liebster irischer (oder in Irland spielender) Film ist "Once", insbesondere wegen der wunderbaren Musik, der melancholischen Stimmung und der Authentizität im Vergleich zu den geschönten, konstruierten Hollywood-Produktionen.

7. Mein zuletzt gesehener Film war "Kampf der Titanen" und der war unterirdisch, weil er außer vermeintlichen Schauwerten rein gar nichts zu bieten hatte.

Sonntag, 25. März 2012

Fünf Fragen

Wer hätte das gedacht, mein erstes Stöckchen. Ich bin nur nicht sicher, ob ich mich darüber freuen oder lieber meinen Kopf auf die Tischplatte hauen soll – es ist so ein Zwischending aus beidem. Zu verdanken habe ich den Spaß keinem Geringeren als dem hochgeschätzten bullion, dem ich das aber auch nicht so richtig krumm nehmen kann, schließlich stand er ja unter dem gleichen unmenschlichen Druck, unter dem ich jetzt stehe. Außerdem muss ich ihm zugutehalten, dass seine Fragen noch vergleichsweise kulant ausgefallen sind.

Vorneweg das komplizierte Regelwerk der ganzen Stöckchenwerferei:
  1. Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
  2. Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden.
  3. Tagge anschließend 5 weitere Leute.
  4. Gib den Personen Bescheid, die getaggt wurden.
  5. Stelle anschließend 5 Fragen an die, die getaggt wurden.
Und damit wären wir auch schon bei meinen unfassbar kreativen Antworten:
  1. Was war in eurer Kindheit euer Lieblingsfilm, von dem ihr jede TV-Ausstrahlung mitgenommen habt? Ich wurde schon früh mit der einzig wahren „Star Wars“-Trilogie vertraut gemacht, die ich mangels fundierter Englischkenntnisse damals nur unter dem Namen „Krieg der Sterne“ kannte und die regelmäßig im Kreis der Familie geschaut wurde. Bei bestimmten Szenen (wie Luke auf Hoth diesem Reitviech den Bauch aufschlitzt und sich dann auch noch hineinlegt, war mir zu viel des Guten) musste/wollte ich zwar immer kurzzeitig den Raum verlassen oder mir irgendeinen nicht-transparenten Gegenstand vors Gesicht halten, aber die restlichen 99% der Filme konnte ich fast mitsprechen. 
  2. Was war eure erste DVD und wieviel Euro bzw. DM musstet ihr dafür über den Tresen wandern lassen? Entweder war es Michael Moores „Bowling for Columbine“ oder „High Fidelity“. Für beide brauchte ich weder DM noch Euro hinzublättern, da ich sie mir – clever wie ich bin – habe schenken lassen. 
  3. Ihr könnt abends nicht einschlafen. Welcher Film lässt euch aufgrund seiner famos zelebrierten Langeweile garantiert in den Schlaf hinübergleiten? Keiner, ich kann bei laufendem Fernseher nämlich partout nicht einschlafen, egal, was für ein Schund gerade kommt. Könnte ich es aber doch, dann wäre „The New World“ von Terrence Malick ein heißer Kandidat. Einen unspannenderen Film habe ich selten gesehen. 
  4. Analog zu Frage 3: Welcher Film hat euch schon einmal so richtig fies den Schlaf geraubt? „Inception“, weil ich einfach nicht aufhören konnte, darüber nachzugrübeln, ob sich der verdammte Kreisel weitergedreht hat oder doch kurz vorm Umkippen war. Überhaupt hat mir der Film so viel Kopfzerbrechen bereitet, dass ich anschließend mehrere unruhige Nächte verbracht habe. 
  5. Das war ja wohl gar nichts, liebe(r) Regisseur(in)! Welchen Film hättet ihr viel besser drehen können und wie genau hättet ihr das angestellt? Knifflig. Wo wir schon beim Thema „Star Wars“ waren: Ich behaupte mal großspurig, dass ich Episode 1 besser hingekriegt hätte als der olle George Lucas. Dazu hätte ich Jar Jar Binks in seiner allerersten Szene spektakulär ins Gras beißen lassen und seine Screentime stattdessen Darth Maul gegeben, den CGI-Anteil radikal zurückgefahren, französische Akzente strengstens untersagt, Naboo in klassischer Alderaan-Manier in die Luft gejagt, Jake Lloyd zurück in den Kindergarten geschickt – oder gleich das komplette Skript geschreddert und nochmal von vorne angefangen. Schlechter wäre es bestimmt nicht geworden.
Nun zum unangenehmen Teil, oder um ein altes ostfriesisches Sprichwort zu zitieren: Wat mutt, dat mutt! Als nächstes sind Chambers, Wortman, awaldenhofer, Symm und filmexe fällig. Tut mir leid, Leute. Damit es nicht ganz so grausam wird, mache ich es wie mein Vorgänger und beschränke mich auf harmlos(er)e Fragen rund um Film & Kino:
  1. Du sitzt im Kino, die Schöller-Werbung mit dem putzigen Eiswagen ist gerade vorbei, es wird wieder hell und der Eisverkäufer betritt den Saal. Was geht dir in diesem Moment durch den Kopf?
  2. Deine Kinogewohnheiten: Loge oder Parkett, Popcorn oder Nachos, Abspann gucken oder schnell raus?
  3. Welche Filmwelt würdest du ohne lange zu überlegen gegen die reale Welt eintauschen und warum?
  4. So eine Zeitverschwendung: Bei welchem Film bereust du es ganz besonders, ihm wertvolle Lebenszeit geopfert zu haben?
  5. Du hast es geschafft, dein Leben wird verfilmt! Wer führt bei deinem Biopic Regie, wer komponiert den Score bzw. steuert den Soundtrack bei und vor allem: Wer spielt dich?
Ihr packt das!

    Freitag, 23. März 2012

    Kurz und knackig, die 4.

    Endlich! Dank des gestrigen Kinobesuchs habe ich wieder zwei Filme beisammen, die es zu besprechen lohnt. Was nicht heißt, dass sie qualitativ auf einer Ebene liegen...

    "Captain America – The First Avenger" (OT: "Captain America: The First Avenger", 2011) – Das letzte der Prequels für "Marvel’s The Avengers", das ich noch sehen musste, bevor demnächst die geballte Heldenladung ins Haus steht. Man will ja bestens vorbereitet sein. Und eine wichtige Erkenntnis hat diese Pflichtsichtung auch erbracht: Der gute Captain wird ganz sicher nicht mein Lieblingsrächer, dazu ist er viel zu glatt gebügelt, ohne Ecken und Kanten, kurz: ein Langweiler sondergleichen. Chris Evans hat zwar den passenden Look für die Rolle, lässt aber unglücklicherweise jegliches Charisma vermissen. Es wird interessant zu sehen sein, ob und wie er sich gegen Charmebolzen wie Robert Downey Jr. oder Chris Hemsworth behaupten kann. Beeindruckt hat mich allerdings, dass es den Visual-Effects-Spezialisten so glaubhaft gelungen ist, das Muskelpaket Evans in ein schmächtiges Bürschchen zu verwandeln. Ein Hoch auf die moderne Technik! Während Evans also wenig Glanz ausstrahlt, bringen Leute wie Hugo Weaving, Tommy Lee Jones (darf die besten One-Liner reißen) oder Stanley Tucci immerhin ein bisschen Farbe ins Geschehen. Trotzdem bleiben sie auch sie weit unter ihren Möglichkeiten. Dabei ist die erste Stunde des Films, die zeigt, wie aus dem schwächlichen, aber ja so unglaublich ehrenhaften und tapferen Möchtegern-Soldat der mit übermenschlichen Fähigkeiten und Adonis-Körper gesegnete Superkrieger Captain America wird, noch recht vergnüglich, stellenweise blitzt sogar ein erfrischender Hauch von Selbstironie auf. Doch ab dem Moment, ab dem sich "Captain America" (zu) ernst zu nehmen beginnt, geht es rapide bergab. Nicht einmal die sich zum Schluss hin häufenden Actionsequenzen, die in einem Film dieses Kalibers eigentlich eine Bank sein sollten, überzeugen restlos. Auch die schwache Hauptstory trägt nicht dazu bei, dass man vor Begeisterung aus dem Sitz gerissen wird, folgt sie doch dem immer wieder gern gewählten Schema: Entstellter Bösewicht will Weltherrschaft durch mysteriöses Artefakt an sich reißen, strahlender Held muss ihn davon abhalten. Und ja, es ist genauso öde und einfallslos, wie es sich liest. Gerade von Weavings Red Skull hatte ich mir da deutlich mehr versprochen. So bleibt es bei biederer Comic-Kost, die sich unter den "Avengers"-Vorfilmen weit hinten einreiht. Die Quittung für so viel Uninspiriertheit sind magere 4,5 / 10 Punkte.

    "Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele" (OT: "The Hunger Games", 2012) – Ich kenne die Bücher nicht, wusste also nur grob, was mich erwartet. Und das, was mich erwartete, war nichts anderes als großes Kino, hochgradig spannend und fesselnd bis zum Schluss – wenn man die Startphase einmal außer Acht lässt, die mir um ein Haar den Abend vermiest hätte. Die ersten Minuten habe ich vor allem mit dem (vergeblichen) Versuch verbracht, meine Augen auf die hektisch wackelnde Handkamera zu justieren, mit der gerade am Anfang gefühlt jede Szene gedreht worden zu sein scheint. Ein klassischer Schuss ins eigene Bein. Von gelegentlichen Verschnaufpausen abgesehen zieht sich dieses Ärgernis zwar wie ein roter Faden durch den Film, aber in den rasanten Actionsequenzen und als Mittel, den blutigen Bildern ein wenig von ihrer Härte zu nehmen, hat es ja noch eine gewisse Berechtigung, obwohl es für meinen Geschmack auch dort übertrieben wurde. Tipp: Lieber einen Platz in den hinteren Reihen buchen, das schont die Gesundheit. Zum Glück ist die dystopische Welt von Panem so faszinierend, dass man schnell in ihren Bann gerät und ganz vergisst, sich weiter darüber aufzuregen. Dafür sorgen nicht zuletzt die spielfreudigen Darsteller, von Lenny Kravitz, der entgegen meiner Befürchtung nicht negativ abfällt, über Woody Harrelson bis hin zu Jennifer Lawrence, die eine wahnsinnige Leinwandpräsenz hat. Einfach überragend, wie sie den gesamten Film trägt. Weniger gefallen hat mir Josh Hutchersons merkwürdig angelegter Charakter, der erst fröhlich die Seiten wechselt, um sich dann wieder an Lawrence ranzuschmeißen. Ich schiebe das mal auf die Buchvorlage. Der Überlebenskampf vor Live-Publikum und auch das mediale Vorgeplänkel sind durchgehend mitreißend inszeniert und strotzen vor Intensität. Ich konnte beim besten Willen nicht voraussagen, wie sich das Ganze entwickeln würde, und wurde somit permanent in Atem gehalten. Das Ende kommt etwas abrupt, es erscheint mir jedoch durchaus logisch und konsequent. Man hätte das auch wesentlich ungeschickter lösen können. Um es auf den Punkt zu bringen, "Die Tribute von Panem" wirkt wie eine gelungene Sci-Fi-Kreuzung aus "Die Truman Show" und "Gladiator". Vielleicht hätte ich mehr zu kritisieren oder würde das Gesehene strenger bewerten, wenn ich die Romane gelesen hätte, aber da ich es bekanntlich nicht getan habe, ist der Film mit starken 8,0 / 10 Punkten mein bisheriges Kinohighlight 2012.

    Donnerstag, 22. März 2012

    Von Teaser-Teasern, die Trailer teasern

    Es gibt Trends, die niemand braucht, und einer davon geht mir gerade so auf die Nerven, dass ich mir Luft machen muss. Wer vorhat, weiterzulesen, sei aber gewarnt: Meine Ausführungen könnten etwas wirr geraten, weil ich einfach nur meine Gedanken runterschreibe. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, ist dieser:



    Der Teaser zum Teaser für "The Twilight Saga: Breaking Dawn – Part 2" – und dabei hatte ich mir geschworen, hier niemals irgendetwas "Twilight"-Bezogenes zu posten. Aber darum geht es mir auch gar nicht, zumindest nicht in erster Linie.

    Worum es mir geht, ist vielmehr Folgendes: Schlimm genug, dass es in Trailern mittlerweile gang und gäbe ist, die wichtigsten oder spektakulärsten Szenen eines Films zu spoilern, oder – wenn man schon mal dabei ist – gleich die komplette Handlung vorwegzunehmen und dem späteren Kinoerlebnis so jegliche Überraschungseffekte zu rauben. Neuerdings müssen Trailer, die ja an sich schon nichts anderes als Werbung sind, aber auch noch eigene Teaser bekommen, Teaser, die uns primär den Trailer und allenfalls sekundär den Film schmackhaft machen sollen. Es wird demnach Werbung für Werbung gemacht. Spätestens dann, wenn man sich das Ganze mit Werbespots im Fernsehen vorstellt, sollte einem klar werden, wie hirnrissig die Idee ist. Ich für meinen Teil wage stark zu bezweifeln, dass sich das beworbene Produkt (= der Film) dadurch besser verkauft (= mehr einspielt). Und das Fatale ist, dass sich dieser neueste Unsinn nicht nur auf die epische "Twilight-Saga" beschränkt, was ja noch zu verkraften wäre.

    Ich kann verstehen, wenn sich Fans auf jeden winzigen Schnipsel zu heiß ersehnten Filmen stürzen (ich bin da in manchen Fällen nicht anders), aber muss man ihnen deswegen immer mehr und kleinere Brocken hinwerfen? Was ist so tragisch daran, uns ein paar Tage länger zappeln zu lassen und auf diese Weise die Vorfreude auf einen Trailer bis zum Anschlag zu treiben? Das hat doch stets wunderbar funktioniert. Mit obigem "Twilight"-Teaser-Teaser ist für mich der vorläufige Tiefpunkt dieser ärgerlichen Entwicklung erreicht. Fassen wir spaßeshalber zusammen, was er zu bieten hat: 0:00-0:02 schwarzes Bild, 0:02-0:03 Wald, 0:03-0:04 Bella (?) rennt durch den Wald, 0:04-0:05 schwarzes Bild, 0:05-0:07 Taylor Lautner sagt irgendwas, das wir leider nicht hören dürfen, und schlendert lässig auf die Kamera zu (wie in bisher allen Teilen), 0:07-0:09 zwei Hände berühren sich theatralisch, 0:09-0:10 Bleichgesicht schmachtet Bella an (wie in bisher allen Teilen), 0:10-0:15 bewölkter Nachthimmel, 0:15-0:17 schwarzes Bild, aus. Das macht effektiv 12, 13 Sekunden, in denen was passiert? Genau, absolut gar nichts! – der krasse Gegensatz also zu den mehrminütigen Trailern, die viel zu viel preisgeben, aber nicht weniger idiotisch. Mag sein, dass hysterische Teenies schon bei solchen Bildfetzen dahinschmelzen, ich jedoch frage mich ernsthaft, wohin das noch führen soll. Wenn es so weitergeht, wird uns bald jede Sekunde Filmmaterial als Teaser (zu einem Teaser zu einem Teaser zu einem Trailer und irgendwann dann vielleicht auch zu einem Film) aufgetischt. Ganz ehrlich: Mich würde es nicht mal mehr wundern.

    Montag, 19. März 2012

    Media Monday #38

    Montagmorgen, heiter bis wolkig, 4 °C Außentemperatur und dank der neuen Fragen des Medienjournals kommt auch die morgendliche Kopfgymnastik nicht zu kurz. Ganz schön knifflig diesmal, doch das soll mich nicht abschrecken:

    1. Der beste Film mit Charlton Heston ist für mich "Ben Hur", was nichts daran ändert, dass der Kerl ein Unsympath war.

    2. Jim Jarmusch hat mit einem mir unbekannten Film seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich mit seinen Werken nicht vertraut bin. Schon wieder ein Regisseur, bei dem ich passen muss, tut mir leid. Und das, obwohl ich "Broken Flowers" immer mal sehen wollte.

    3. Der beste Film mit Judi Dench ist für mich "Casino Royale", der für mich bis dato beste Bond. Gut möglich, dass ich meine Meinung noch dieses Jahr revidieren muss.

    4. Es gibt ja so manches Genre, was im Grunde so gut wie ausgestorben ist, seien es Piratenfilme oder auch klassische Western, auch wenn es (erfolgreiche) Ausnahmen von der Regel gibt (Pirates of the Caribbean, True Grit). Könnt ihr euch erklären, warum diese von der Bildfläche verschwunden sind? Ich erkläre es mir in erster Linie damit, dass sich die Vorlieben und Geschmäcker der Kinogänger nun mal von Generation zu Generation wandeln ein ganz natürlicher Prozess. Einerseits sorgen die Filmstudios selbst dafür, indem sie lukrative neue Trends kreieren, die den Nerv der Zeit treffen, andererseits reagieren sie mit entsprechenden Filmen auf schon existierende. Da ist es schlicht unvermeidlich, dass bestimmte Genres auf der Strecke bleiben, gerade eben solche, die weitgehend abgegrast und nicht mehr zeitgemäß sind.

    5. Ist es euch schon einmal passiert, dass ihr erst aufgrund der Verfilmung von einem Buch erfahren hattet, welches ihr daraufhin gelesen habt und wie hat das gegebenenfalls eure Sichtweise auf den Film verändert? Noch nicht, bisher kam immer erst das Buch und dann der Film. Bei "Die Tribute von Panem" könnte es allerdings andersherum laufen, sofern er mich im Kino überzeugt. Von den Büchern hatte ich bis zur Ankündigung der Verfilmung jedenfalls noch nichts gehört.

    6. Mittlerweile gibt es zahlreiche Möglichkeiten Serien zu schauen, ob auf DVD, im Internet, Pay- oder Free-TV, aber am ehesten bevorzuge ich doch die gute alte DVD, weil mir da keine lästigen Werbeunterbrechungen in die Quere kommen, ich meinen Konsum nach Lust und Laune dosieren kann, die Originalsprache einstellbar ist und ich noch nicht auf Blu-ray umgestiegen bin.

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Selbst ist die Braut" mit dem wenig glaubwürdigen Pärchen Bullock/Reynolds und der war zum Gähnen, weil er nur ein weiteres Beispiel dafür ist, dass das Genre der romantischen Komödien zu den langweiligsten überhaupt zählt und nicht mehr viel hergibt.

    Freitag, 16. März 2012

    Dracula kann einpacken

    Die meisten von euch werden es bestimmt schon bemerkt haben: Nach unverschämt langer Wartezeit ist bei Apple endlich der erste Trailer zu Tim Burtons "Dark Shadows" erschienen. Da ich mich als Nicht-unbedingt-Burton-Fan outen muss (ich höre schon die "Ketzer"-Rufe), wäre mir das normalerweise keinen eigenen Beitrag wert. Aber dieser Trailer hat mich dann doch so positiv überrascht, dass ich nicht anders kann, als ein paar Worte über ihn zu verlieren.

    Ich hatte ja mit vielem gerechnet, mit so viel spritzigem Witz, einer solchen musikalischen Untermalung und einem derart hohen Spaßfaktor allerdings nicht. Und das Duo Johnny Depp und Eva Green verspricht sogar noch besser und vor allem lustiger zu werden, als ich dachte. Auch ein großer Pluspunkt: Chloë Grace Moretz als zickige Teenagerin, yay! Wenn die ersten bewegten Bilder halten, was sie versprechen, könnte „Dark Shadows“ seit langem mal wieder ein Burton-Film sein, für den ich den Gang ins Kino auf mich nehmen werde. Falls ihr den Trailer noch nicht gesehen habt, könnt – und solltet! – ihr es hier auf der Stelle nachholen:

    Montag, 12. März 2012

    Media Monday #37

    Verflixt und zugenäht, jetzt ist doch glatt schon wieder Montag und ich habe es nicht geschafft, auch nur einen einzigen Blogbeitrag zwischen den letzten Media Monday und den heutigen zu bringen. Genau das wollte ich eigentlich immer vermeiden, aber nun ist es doch passiert. Ich gelobe Besserung. Immerhin hat sich Wulf vom Medienjournal wieder eine Handvoll schöner Fragen einfallen lassen, die geradezu danach schreien, beantwortet zu werden.

    1. Der beste Film mit Ryan Phillippe ist für mich gänzlich unbekannt, denn wie ich zu meinem Schrecken feststellen musste, habe ich nicht einen seiner Filme gesehen. Asche auf mein Haupt.

    2. Zack Snyder hat mit "Watchmen – Die Wächter" seine beste Regiearbeit abgelegt, weil mir der Rest seiner Filmografie weniger zusagt und dieser Film dank Jackie Earle Haleys Rorschach zwar kein Meisterwerk, aber doch halbwegs ansehnlich ist.

    3. Der beste Film mit Amber Heard ist für mich exakt derselbe wie der mit Mr. Phillippe. Herrje, diese Woche bin ich wirklich aufgeschmissen...

    4. Unlängst fiel mir der Flyer des Fantasy Filmfest in die Hände; leider wird es dieses Jahr terminlich mit einem Besuch nicht hinhauen, aber immerhin war ich ja beim Festival Großes Fernsehen. Wie sieht es bei euch aus, gibt es Film- oder Fernsehfestivals, die ihr gerne besuchen würdet oder definitiv besuchen werdet? Es ist zwar kein Filmfestival im engeren Sinne, aber die Comic-Con in San Diego würde ich zu gerne mal live erleben. Eines Tages vielleicht, wer weiß. Ansonsten zieht es mich ehrlich gesagt (noch) nicht auf irgendwelche Festivals, wenngleich das Fantasy Filmfest durchaus interessant klingt.

    5. Thema Krimi: Lieber groß angelegter, aufwendig produzierter und eigenständiger Film oder wöchentliche Serie mit in sich abgeschlossenen Fällen? Solange die Qualität stimmt, ist mir beides recht. Im Zweifelsfall würde ich mich für eine groß angelegte, aufwendig produzierte Serie in Spielfilmlänge entscheiden, mit in sich abgeschlossenen Fällen, aber einer alles überspannenden Rahmenhandlung. So was soll es ja geben ("Sherlock").

    6. Stereotype, klischeebeladene Frauenrollen sind mir ein Graus, so wie die meisten stereotypen, klischeebeladenen Rollen.

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Kick-Ass" und der war bei der Zweitsichtung genauso brilliant wie beim ersten Mal, weil Chloë Grace Moretz als Hit-Girl unschlagbar, die Action sensationell und der Spaßfaktor immens hoch ist.

    Montag, 5. März 2012

    Media Monday #36

    Und schon wieder ist Montag, nicht zu fassen. Das einzig Positive daran: Ein neuer Lückentext des Medienjournals steht bereit.

    1. Der beste Film mit Ethan Hawke ist für mich "Gattaca", eine echte Perle im Sci-Fi-Genre.

    2. Kevin Smith hat mit einem Film, den ich (leider?) noch nicht kenne, seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich noch nichts von ihm gesehen habe oder mir nichts in bleibender Erinnerung geblieben ist.

    3. Der beste Film mit Marisa Tomei ist für mich "The Wrestler", was vermutlich die Antwort von 90% aller teilnehmenden Blogger sein wird, so weit lehne ich mich mal aus dem Fenster.

    4. Den epischsten Weltuntergang gab es meiner Meinung nach in "Independence Day", auch wenn man jetzt einwenden könnte: "Äh, da ist die Welt doch gar nicht untergegangen, es wurden doch nur ein paar Städte in Schutt und Asche gelegt, das war alles!?" Aber die gigantischen Raumschiffe der Aliens sind einfach zu protzig, wie sie da über den Metropolen der Erde hängen, und hätten mit Sicherheit für den epischsten Weltuntergang aller Zeiten gesorgt, hätten Will Smith und Jeff Goldblum nicht so einen guten Tag erwischt. Wenn wir ehrlich zu uns sind, wissen wir das doch alle.

    5. Wenn ich lese, dass es einen neuen Film mit Sam Worthington gibt, dann ist mir eigentlich schon im Vorfeld klar, dass mit stumpfsinniger Action und mindestens einer miserablen Schauspielleistung (seiner) zu rechnen ist, und ich mir das Geld für die Kinokarte sparen kann. Sollte er mich eines Tages vom Gegenteil überzeugen, nehme ich dieses Statement mit Freuden zurück.

    6. Schaut ihr euch so eure liebsten Filme an, woran würdet ihr festmachen, dass ein Film euch nachhaltig und mehrmalig begeistert? Da gibt es viele Möglichkeiten: Ein sicheres Zeichen ist das Gefühl, einen Film gleich nochmal schauen zu müssen, um auch wirklich alles aufzusaugen und ja nichts zu verpassen. Für ein nachhaltiges Filmerlebnis spricht außerdem, wenn mich das Gesehene nicht loslässt und ich noch Stunden oder gar Tage später darüber nachgrüble. Oder wenn ich aus dem Kinosaal komme und mich fühle, als hätte ich selbst gerade Heroisches geleistet, als könnte ich Bäume ausreißen (wer weiß, vielleicht sollte ich es mal auf einen Versuch ankommen lassen).

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Captain America The First Avenger" und der war eine ziemliche Enttäuschung, weil ich mir von einem künftigen Avenger mehr versprochen hatte als einen derart blutleeren, unoriginellen Auftritt. Das geht besser.

    Samstag, 3. März 2012

    Kurz und knackig, die 3.

    Wieder einmal wollen zwei gesehene Filme rezensiert werden. Nett wie ich bin, erfülle ich ihnen diesen Wunsch natürlich gerne.

    "In meinem Himmel" (OT: "The Lovely Bones", 2009) – Ganz ehrlich: Ich bin immer noch etwas unschlüssig, was ich hiervon halten soll. Es dauert lange – und ich meine laaange –, bis das Geschehen in Fahrt kommt, danach wechseln sich ein paar richtig intensive Phasen mit viel Leerlauf ab, den man damit überbrückt, auf die nächste dieser richtig intensiven Phasen zu warten. Die völlig übertriebene Gesamtlaufzeit von 135 Minuten hätte für meinen Geschmack ruhig um 15-20 Minuten gekürzt werden dürfen. Hoch anzurechnen ist Peter Jackson allerdings, dass er es uns erspart, mit aller Macht auf die Tränendrüse zu drücken. Gleichwohl hat der Film einen bewussten Hang zum Kitsch, vor allem in den Szenen, die in der CGI-lastigen Zwischenwelt von Leben und Tod spielen, die mit ihren quietschbunten Farben und surrealen Bildern zwar einen faszinierenden Gegensatz zur trist grau-braunen Welt der Lebenden bildet, darin aber auch extrem an "Hinter dem Horizont" erinnert – reiner Zufall?! Neu ist das also nicht mehr, schick sieht es trotzdem aus, schließlich haben wir es mit einem Jackson-Film zu tun. Man muss es jedoch mögen. Schauspielerisch ist bei "In meinem Himmel" alles in Butter: Neben der talentierten Saoirse Ronan, bei der mir jetzt allmählich klar wird, warum Peter Jackson in den höchsten Tönen von ihr schwärmt, glänzt besonders Stanley Tucci als widerlicher Kindermörder. Schade, dass seine Leistung so wenig Beachtung gefunden hat. Ein Grund dafür könnte freilich sein, dass sein Charakter sämtliche Serienkiller-Klischees erfüllt und insofern leider reichlich eindimensional daherkommt, auch wenn Tucci das Optimum aus ihm herausholt. Beileibe kein schlechter Film, aber nicht ganz rund, mit einigen Längen und einem für mich unbefriedigenden Schluss, daher sind 6,0 / 10 Punkte das höchste der Gefühle.

    "The King’s Speech – Die Rede des Königs" (OT: "The King’s Speech", 2010) – Was für ein schöner Film! Nicht gerade ein spannender, das gebe ich zu, aber ein schöner. Und dies ist das erstaunlich simple Erfolgsrezept: Man nehme ein unverbrauchtes und dennoch hochinteressantes Thema, schreibe dazu ein geradliniges, feinfühliges Drehbuch ohne überflüssige Schnörkel, suche sich ein paar hervorragende Darsteller, die in der Lage sind, voll und ganz in ihren vielschichtigen Rollen aufzugehen, verrühre alles einmal kräftig und fertig ist er, der Oscargewinner. Na gut, ganz so leicht geht es dann wahrscheinlich doch nicht, aber im Prinzip sind das die Zutaten, die "The King’s Speech" auszeichnen. Der Film macht nämlich eine Menge richtig: Er verzichtet auf unnötige Nebenschauplätze, lässt die historischen Ereignisse nie zu dominant werden und konzentriert sich stattdessen auf das Wesentliche – König George VI., seine Sprachstörung und die Beziehung zu dem Mann, der sie therapieren soll. Dadurch bleibt alles schön im Fluss. Er gipfelt in einem mehr als würdigen Ende, das den Zuschauer mit einer angenehm positiven Grundstimmung in die Realität zurückkehren lässt. Und er hat mit einem Colin Firth, der so sensationell spielt, dass man ihm jede einzelne Emotion vom Gesicht abliest und die Höllenqualen teilt, die er beim holprigen Verlesen seiner Reden durchlebt, und einem grandiosen, ihm in nichts nachstehenden Geoffrey Rush zwei unheimlich starke Protagonisten, die fantastisch harmonieren. Bis dato war ich ja kein großer Fan von Firth, aber dieser Auftritt musste einfach mit einem Academy Award belohnt werden, gar keine Frage. "The King’s Speech" ist der beste Beweis dafür, dass weniger manchmal eben doch mehr ist, ein Motto, das Peter Jackson für "In meinem Himmel" vielleicht auch hätte beherzigen sollen. Allein dafür lasse ich famose 8,5 / 10 Punkte springen.

    Mittwoch, 29. Februar 2012

    Die Rächer versammeln sich

    Ganz frisch raus auf iTunes Movie Trailers: Der nächste Trailer zu "Marvel's The Avengers"! Ich will gar nicht viele Worte verlieren, sondern die Bilder lieber für sich selbst sprechen lassen. Nur so viel: Dies ist mit Sicherheit der bislang beeindruckendste Vorgeschmack auf Joss Whedons heißersehnte Comicverfilmung. Die Dialoge zwischen den ja so unterschiedlichen Helden scheinen hohen Unterhaltungswert zu haben, das, was an Actionszenen gezeigt wird, sieht wahrlich bombastisch aus  – und wir dürfen einen ersten Blick auf die außerirdischen Invasoren werfen, die direkt aus dem "Transformers"-Franchise stammen könnten. Allmählich steigt auch bei mir die Spannung, ich kann es nicht leugnen. Da kommt Großes auf uns zu...

    Dienstag, 28. Februar 2012

    Die alte Leier – eine Nachbetrachtung der Oscars 2012

    Die Academy Awards 2012 sind Geschichte und haben trotz Glanz und Glamour einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Selten wirkte eine Oscarverleihung so einfallslos, so glatt gebügelt, so ohne Ecken und Kanten wie diese. Man wollte allem Anschein nach auf Nummer sicher gehen, nachdem das Duo Anne Hathaway & James Franco im vergangenen Jahr – teils zu Recht – viel Kritik einstecken musste und nicht wie erhofft an Hugh Jackmans Gala von 2010 anknüpfen konnte.

    Die Entscheidung, den als Host abgesprungenen Eddie Murphy durch Altclown Billy Crystal zu ersetzen und nicht etwa das Risiko einzugehen, einem frischeren Gesicht eine Chance zu geben, passte da wunderbar hinein. Crystal lieferte dann auch genau das ab, was ich erwartet hatte: Eine altbackene, gänzlich harmlose Vorstellung. Schon das lahme 08/15-Intro mit Gastauftritten von George Clooney (hatten wir schon zu oft, als dass es noch lustig wäre), Justin Bieber (wtf?) oder Tom Cruise (der wohl mal wieder beweisen wollte, dass er sich trotz Scientology ja so toll selbst auf die Schippe nehmen kann) ließ nichts Gutes erahnen. Dieser Eindruck bestätigte sich bei Crystals Opening-Nummer, die genauso uninspiriert ausfiel wie der Rest seiner Moderation. Einfach ein paar Zeilen über jeden der nominierten Filme zu singen, funktioniert eben nicht immer so gut wie bei Mr. Jackman, erst recht nicht, wenn man es mit einer derart undeutlichen Aussprache tut. Ironischerweise hatte Crystal seine beste Szene, als er sich verhaspelte und spontan noch einmal "zurückspulte". Da schimmerte zumindest mal ein Hauch von Kreativität durch. Wer sehen will, wie es richtig gemacht wird, dem sei Jon Stewarts spitzzüngiger und intelligenter Eröffnungsmonolog von 2006 ans Herz gelegt, inklusive Vorfilmchen.

    Aber auch sonst lag einiges im Argen. Wozu die Kategorie "Bester Filmsong" überhaupt noch existiert, wenn lediglich zwei Stücke nominiert und dann nicht einmal in voller Länge präsentiert werden, weiß der Himmel. Gerade diese musikalischen Live-Performances, die vor gar nicht allzu langer Zeit noch integraler Bestandteil der Oscars waren, ehe sie aus mir schleierhaften Gründen plötzlich gestrichen wurden, haben doch stets einen Reiz der Veranstaltung ausgemacht und entscheidend zur "großen" Atmosphäre beigetragen. Wie viel, merkt so mancher vielleicht erst jetzt, wo sie nicht mehr da sind. Eine einzige, fünfminütige Akrobatikeinlage des Cirque du Soleil kann diesen Verlust nicht ansatzweise kompensieren. Da ist es mir auch herzlich egal, dass mit über fünfzig beteiligten Artisten ein neuer Rekord aufgestellt wurde.

    Auf dem roten Teppich und später im Saal tummelten sich, von wenigen, überwiegend unscheinbaren Ausnahmen abgesehen, die üblichen Verdächtigen. Die talentfreie Cameron Diaz und die noch talentfreiere Jennifer Lopez, bei denen man sich ernsthaft fragen muss, was sie bei den Academy Awards, einer Preisverleihung für höchste Schauspielkunst (!), verloren haben, eine Sandra Bullock, die während des ganzen Abends aussah, als bräche sie jeden Augenblick in Tränen aus, Gwyneth Paltrow, die auch nach 14 Jahren immer noch von "Shakespeare in Love" zehrt, die bis auf die Knochen abgemagerte Angelina Jolie mit ihrer jetzt schon legendären wie lächerlichen Beinfrei-Pose – sie alle gehören offenbar zum festen Inventar und dürfen darum jedes Jahr aufs Neue ihre edlen Designer-Fummel vorführen. Oder – verrückter Gedanke – werden sie womöglich nur als Futter für die Klatschpresse missbraucht?! Die Krönung der Oscar-Klüngelei war dann Meryl Streeps erneuter Triumph, der einem Schlag ins Gesicht der anderen Nominierten wie Michelle Williams oder Viola Davis gleichkam und von ihr mit sichtlichem Vergnügen ausgekostet wurde, denn damit hatte sie ja nun wirklich nicht gerechnet, nicht diesmal, und ach, und och. Immerhin gingen Brad Pitt und George Clooney, die wieder in der ersten Reihe saßen, leer aus. Apropos erste Reihe: Jack Nicholson, bekanntlich ein früherer Stammgast, war zum wiederholten Male nicht anwesend! Mir persönlich gibt das zu denken.

    Aber war denn wirklich alles schlecht? Mitnichten, das eine oder andere Highlight gab es natürlich sehr wohl. Den erfreulichen Oscargewinn von Jean Dujardin, dessen Grinsen noch ansteckender ist als das von "Mr. Zahnpasta" Clooney, und seine anschließende Dankesrede zum Beispiel. Oder die freche, an diesem so angepassten Abend wohltuend unangepasste Laudatio von Emma Stone, die ihren Partner Ben Stiller im wahrsten Sinne des Wortes ganz schön alt aussehen ließ und auch optisch allen die Schau stahl. Oder Robert Downey Jr., der in bester Tony-Stark-Manier aus dem Einheitsbrei herausstach. Der unerwartete Auftritt von Christian Bale ließ mich sogar in euphorischen Jubel ausbrechen, auch wenn ich tief in mir wusste, dass er vermutlich nur deshalb eingeladen worden war, weil er inzwischen auch dem elitären Kreis der Preisträger angehört. Andernfalls hätte ihn mit ziemlicher Sicherheit das gleiche traurige Schicksal wie Michael Fassbender oder Ryan Gosling ereilt.

    Was bleibt, ist die Hoffnung auf Besserung im nächsten Jahr, dann hoffentlich mit einem unverbrauchten Host (meine Vorschläge: Neil Patrick Harris, Jimmy Fallon, Conan O’Brien), einer glorreichen Rückkehr der Live-Performances, mehr Abwechslung unter den geladenen Gästen, anderen Nominierten und Siegern, denen man ihren Sieg von Herzen gönnen kann.
    Träumen wird doch erlaubt sein, oder?

    Montag, 27. Februar 2012

    Media Monday #35

    Nach durchzechter Oscarnacht und viel zu wenig Schlaf steht auch schon der nächste Media Monday vom Medienjournal auf dem Programm. Also keine Müdigkeit vorgeschützt und ran an die Tastatur!

    1. Der beste Film mit Jake Gyllenhaal ist für mich "Brokeback Mountain", auch wenn er dort etwas im Schatten des großartigen Heath Ledger steht.

    2. Jon Favreau hat mit "Iron Man" (Teil 1) seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ihm damit eine handwerklich solide Comicverfilmung gelungen ist, Robert Downey Jr. als Tony Stark eine gute Idee war – und mich der Rest seiner Filmografie als Regisseur nicht gerade vom Hocker haut, einschließlich "Iron Man 2".

    3. Der beste Film mit Emma Stone ist für mich noch nicht definierbar, da ich mit ihrem bisherigen Schaffenswerk nur vom Hörensagen vertraut bin und das, obwohl ich sie nicht erst seit ihrem gestrigen Auftritt bei den Oscars mag. Ich bin schon gespannt, wie sie sich als Frau an Spider-Mans Seite schlägt.

    4. Während die meisten von "Hangover" ganz begeistert waren oder er sich generell großer Beliebtheit erfreut, konnte ich dem rein gar nichts abgewinnen, weil mir diese ja so populäre Art von Humor, so leid es mir tut, mächtig auf den Geist geht und ich sowohl Bradley Cooper als auch Zach Galifianakis für radikal überbewertet halte. Was würde ich geben, um mal wieder eine Komödie vom Schlage "Die nackte Kanone" im Kino sehen zu können.

    5. In der Hoffnung, dass auch einige Leseratten in der Runde vertreten sind: Fröne ich einmal nicht dem Filmkonsum, lese ich furchtbar gerne Bücher von George R. R. Martin, weil mir noch nie eine so unberechenbare und atmosphärisch dichte Fantasyreihe untergekommen ist wie "Das Lied von Eis und Feuer", die Romanvorlage für "Game of Thrones".

    6. Es gibt populäre Beispiele für Fantasy-Adaptionen, sei es im Serien-Segment Game of Thrones oder auf großer Leinwand Der Herr der Ringe. Wie steht ihr generell zu dem Genre und als Bonusfrage: Gibt es eine (Fantasy-)Buchreihe, zu der ihr euch ebenfalls eine Adaption (und wenn ja, in welcher Form) wünschen würdet? Ein, wenn nicht gar das Lieblingsgenre von mir, das neben einer Menge (Unter-)Durchschnittskost inzwischen auch ein paar echte Glanzstücke bietet (vor allem natürlich die hier als Beispiele genannten Werke) und zum Glück nicht mehr so stiefmütterlich behandelt wird wie noch vor einigen Jahren. "Der Herr der Ringe" hat da wahre Wunder gewirkt. Wünschen würde ich mir weitere Terry-Pratchett-Adaptionen, gerne auch als TV-Mehrteiler à la "Going Postal", und noch viele Staffeln von "Game of Thrones". Ansonsten bin ich mit dem Doppel-Hobbit erst einmal wunschlos glücklich.

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "In meinem Himmel" und der war akzeptabel, weil er zwar langatmig und ganz bestimmt nicht Peter Jacksons beste Regiearbeit, aber stark besetzt und teilweise durchaus spannend ist.

    Donnerstag, 23. Februar 2012

    Es kann nur eine geben

    Tadaa! Der neue Trailer zu "Merida - Legende der Highlands", Pixars nächstem Animationsstreich, ist frisch auf iTunes Movie Trailers erschienen und mir einen eigenen Beitrag wert. Rotschopf Merida beweist darin in bester Robin-Hood-Manier, dass sie den Umgang mit Pfeil und Bogen meisterlich beherrscht, was ihren königlichen Eltern nicht so ganz zu gefallen scheint. Obwohl der Trailer wenig Neues verrät, macht er durchaus Appetit auf mehr. Ich finde es zwar immer noch schade, dass wir vorerst nicht in den Genuss der herrlich schottischen Originalstimmen von Leuten wie Emma Thompson, Billy Connolly, Julie Walters, Robbie Coltrane oder Craig Ferguson kommen werden, das ändert aber nichts daran, dass ich auf diesen Film wirklich gespannt bin, sieht er doch erwachsener aus als alles, was das Genre sonst zu bieten hat. Das wunderschöne Schottland-Szenario ist für mich das Tüpfelchen auf dem i.

    Viel Spaß beim Wettschießen:

    Mittwoch, 22. Februar 2012

    Kurz und knackig, die 2.

    Es geht voran! Hier meine unverfälschte Meinung zu zwei Kinofilmen des vergangenen Jahres, von denen man einen gesehen haben sollte und den anderen getrost versauern lassen kann:

    "Der Plan" (OT: "The Adjustment Bureau", 2011) – Ich weiß nicht genau, was ich mir unter diesem Film vorgestellt hatte, aber es ging eindeutig in Richtung Actionthriller. Aus dem Trailer hatte ich nur noch in Erinnerung, dass Matt Damon und Emily Blunt im Abendkleid (nur Mrs. Blunt, versteht sich) vor einer mysteriösen Organisation fliehen müssen, eine ganze Menge durch die Gegend rennen und durch Türen gehen, die an Orte führen, an die sie eigentlich nicht führen sollten. Umso überraschter war ich, als sich "Der Plan", der dem Titel nach eigentlich von John Grisham stammen müsste, als etwas ganz Anderes entpuppte. Im Kern handelt es sich um einen waschechten Liebesfilm und einen guten noch dazu, der an die eigenen Gefühle und den Wert der Selbstbestimmung appelliert. Erst gegen Ende hin artet er in jene rasante, aber kurze Hetzjagd aus, sonst wird nur sporadisch aufs Tempo gedrückt, ohne dass eine einzige Feuerwaffe zum Einsatz kommt. Von einem Actionthriller im traditionellen Sinne kann also gar keine Rede sein. Mir war auch nicht bewusst, dass der Film eine so offensichtliche Fantasy-Komponente haben würde, dass er bisweilen fast wie eine Kreuzung aus "Matrix" und "Bruce Allmächtig" wirkt – was in diesem Fall als Kompliment gemeint ist. Manche werden sich hier vielleicht über mangelnde Komplexität beschweren, ich hingegen fand es passend umgesetzt. Wie so häufig, wenn es um Übersinnliches geht, tut sich zwar auch das eine oder andere Logikloch auf. Dafür stimmt die Chemie zwischen Matt Damon und der wunderbaren Emily Blunt, die ein glaubwürdiges und sympathisches Leinwandpaar abgeben, mit dem es sich leicht mitfiebern lässt. Schöne Ideen, eine kurzweilige Story und überzeugende Darsteller werden von mir mit beachtlichen 7,5 / 10 Punkten belohnt.

    "Der Zoowärter" (OT: "Zookeeper", 2011) – Ja, ich mag Kevin James. Ich mochte ihn schon in "King of Queens", in "Hitch – Der Date Doktor" war er für mich – wie für so viele Andere – der heimliche Star und auch in  "Der Kaufhaus-Cop", der mir als gelungene Slapstick-Komödie der alten Schule oft zu schlecht wegkommt, hat er mich köstlich amüsiert. Tatsächlich mag ich ihn sogar in "Der Zoowärter", aber auch nur ihn und auch nur dann, wenn ihm freie Hand gelassen wird und er sich wie gewohnt mit vollem Körpereinsatz austoben darf. Leider ist das viel zu selten der Fall. So ist es dann auch nicht seine Schuld, dass sich ein Tiefpunkt an den nächsten reiht und die meisten Gags mehr schlecht als recht funktionieren – oder gleich gar nicht. Eine einzige Katastrophe und das, was den Streifen so richtig runterzieht, sind allerdings die sprachbegabten Zootiere, die zwar annehmbar aussehen, aber mit ihrem unlustigen Palaver jegliche Komik zunichte machen. Was die Produzenten da geritten hat, ist mir ein völliges Rätsel, zumal sprechende Tiere in Realfilmen ein uralter Hut sind und meines Wissens noch nie für eine Qualitätssteigerung gesorgt haben. Allen voran das lästige kleine Äffchen mit der penetranten Stimme von Mario Barth trampelt gewaltig auf den Nerven herum. Das haben wir Barth höchstpersönlich zu verdanken, der seine Berliner Schnauze nicht mal in einem solchen Film, in dem sie nun wirklich in höchstem Maße fehl am Platz ist, halten kann. Einzig und allein wegen Kevin James gibt's noch gerade so 3,0 / 10 Punkte.

    Montag, 20. Februar 2012

    Media Monday #34

    Es ist Montag, und das bedeutet, eine neue Runde Media Monday steht ins Haus. Die Fragen des Medienjournals und meine Antworten:

    1. Der beste Film mit Willem Dafoe ist für mich "Spider-Man", wo er als Norman Osborn alias Green Goblin einen Bilderbuchbösewicht abgegeben hat, einerseits irgendwie sympathisch, andererseits schön giftig. Da soll es das kommende Reboot erstmal besser machen!

    2. Tim Burton hat mit "Big Fish" ganz eindeutig seine beste Regiearbeit abgelegt, weil er seinen extravaganten Stil hier nicht auf Teufel komm raus zelebriert, sondern im Sinne der Geschichte einsetzt, der Film mit einer der geschmackvollsten Sterbeszenen aller Zeiten zugleich eines der schönsten und bewegendsten Enden hat, die ich kenne, und man als Zuschauer sogar vergisst, dass es sich um einen Burton-Film handelt, was in meinen Augen nur gut sein kann.

    3. Der beste Film mit Helena Bonham Carter ist für mich nicht so leicht zu finden, obwohl ich sie gerne sehe. Ich könnte wieder "Big Fish" nennen, aber dort hatte sie ja nur einen kurzen, wenn auch gelungenen Auftritt. Das Problem ist, dass sie in fast allen Filmen, die mir einfallen, nur einen kurzen, wenn auch gelungenen Auftritt hat. Ich mochte sie beispielsweise als Bellatrix Lestrange in "Harry Potter". Wenn es hier aber wirklich um den besten Film mit ihr geht, unabhängig davon, wie groß ihre Rolle ist, fällt meine Wahl doch auf "Big Fish".

    4. Der schlechteste Film, den ich in den letzten vier Wochen gesehen habe, wäre dann wohl "Der König der Löwen 3", den ich meiner Nichte (in spe) zuliebe mitgeschaut habe. Für einen dritten Teil eines erfolgreichen Disney-Films fand ich ihn allerdings gar nicht so übel und stellenweise durchaus vergnüglich.

    5. Mit Filmen vom Regisseur Uwe Boll kann ich überhaupt nichts anfangen, weil sie für mich der Inbegriff alles Bös... äh, Schlechten sind.

    6. Science-Fiction als Genre in all seinen Ausprägungen ist super! Ich bin ein großer Fan, sowohl von epischen Klassikern wie "Star Wars" oder als auch von intelligenten Low-Budget-Filmen à la "Equilibrium" oder "Gattaca". Natürlich beherbergt das Genre auch jede Menge Schrott, aber welches Genre tut das nicht?

    7. Mein zuletzt gesehener Film war "Valentinstag" (nur der Anfang) und der war uninteressant und einfallslos, weil es kitschige Ensemble-Streifen dieser Art nun mal sind. Wenn die beiden talentfreien Jessicas, Alba und Biel, in ein und demselben Film mitspielen, darf man wahrscheinlich auch nichts anderes erwarten. Nach einer knappen halben Stunde fühlte ich mich darin bestätigt und konnte das Experiment ruhigen Gewissens abbrechen.

    Freitag, 17. Februar 2012

    Kurz und knackig

    Folgendes, liebe Leser: Da ich einfach nicht die Zeit für ausführliche und bis ins Detail durchdachte Reviews finde, beschränke ich mich fürs erste darauf, alle zuletzt gesehenen Filme in einer spontan dahingetippten Kurzform abzuhandeln. So fallen sie wenigstens nicht ganz unter den Tisch und ich habe neues Blogmaterial – das nennt man im Fachjargon wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Diesmal im Angebot:

    "Dame, König, As, Spion" (OT: "Tinker Tailor Soldier Spy", 2012) – Meine Vorfreude war riesig, meine Erwartung hoch – zu hoch? Es besteht gar kein Zweifel daran, dass es sich hier um einen überaus intelligenten, realistischen, konsequenten und in sich stimmigen Film handelt, durchweg besetzt mit Leuten, die einem als Filmfan das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und jede Szene zu einem mimischen Leckerbissen machen. Und ich bin auch mehr denn je der Ansicht, dass sich Gary Oldman seine Oscarnominierung redlich verdient hat. Aber trotz alledem – es schockiert mich fast selbst, das zu schreiben – ist der Funke bei mir nicht übergesprungen, ohne dass ich genau sagen kann, woran es lag. Vielleicht an der streckenweise schwer nachvollziehbaren Handlung, bei der ich trotz voller Konzentration öfters den Faden verloren habe, vielleicht an der optischen und emotionalen Kälte, vielleicht daran, dass wenig laut ausgesprochen wird und umso mehr dem Zuschauer überlassen bleibt. Das Paradoxe an der ganzen Sache: Normalerweise bringen mich gerade solche Filme dazu, noch eine Weile über sie nachzugrübeln, bestenfalls mehrere Tage lang – dieser nicht und das, obwohl er eigentlich dafür prädestiniert gewesen wäre. Gut ist "Dame, König, As, Spion" dennoch, nur eben längst nicht so gut, wie ich es mir vorgestellt hatte, und damit schon eine kleine Enttäuschung. Mehr als 7,0 / 10 Punkte sind deshalb leider, leider nicht drin.

    "Megamind" (OT: "Megamind", 2010) – In Sachen Erwartungen das exakte Gegenteil zu "Dame, König, As, Spion", denn hier hatte ich keine, abgesehen davon, 90 unterhaltsame Minuten zu verbringen. Der Film war dann tatsächlich nett, und mit nett meine ich in diesem Fall nicht nett als kleine Schwester von… na, ihr wisst schon. Zugegeben, es wird nichts großartig Neues geboten und die Story um einen leicht vertrottelten Außenseiter-Bösewicht, der nach und nach selbst zum Helden mutiert, ist so ausgelutscht und vorhersehbar, wie sie – schöne Grüße an Gru! – ausgelutschter und vorhersehbarer kaum sein könnte, aber Optik und Effekte überzeugen, die deutschen Synchronsprecher (allen voran das Triumvirat Pastewka/Kalkofe/Welke) fallen weniger negativ auf als im Genre allgemein üblich, der Titelschurke ist ein echter Sympathieträger und irgendwie hat die erzählte Geschichte ja doch etwas Liebenswertes an sich, egal ob man sie so oder ähnlich schon x-mal gesehen hat. Außerdem werden Superman & Co. gewitzt auf die Schippe genommen, wenngleich nicht alle Gags zünden. "Megamind" ist kein Meilenstein und will zum Glück auch nicht krampfhaft einer sein, so dass er sich für mich in der Fülle an Animationsfilmen im gehobenen Mittelmaß einordnet. Ich wurde gut unterhalten und komme auf wohlwollende 6,5 / 10 Punkte, inklusive Superhelden- bzw. -schurkenbonus.