Morgen geht's zur Familie in den hohen Norden, deshalb legt mein Blog nun für einige Tage eine Weihnachts- und vermutlich auch Silvesterpause ein. Zum Lesen und Kommentieren eurer Beiträge komme ich aber bestimmt ab und zu. Ich muss mich ja auf dem Laufenden halten.
An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an alle, die inzwischen zu mir gefunden haben und gelegentlich vorbeischauen. Ohne euch würde das hier nicht halb so viel Spaß machen. Ich wünsche euch ein frohes Fest im Kreise eurer Lieben, einen guten Rutsch ins tolle neue Kinojahr und selbstverständlich viele schöne Filmerlebnisse über die Feiertage, von denen es sich zu berichten lohnt. Lasst es euch gutgehen, erholt euch von allen Strapazen, schlagt euch den Bauch mit weihnachtlichen Köstlichkeiten voll und haltet die Ohren steif!
Mittwoch, 21. Dezember 2011
Befreie deinen Geist!
Höchste Zeit für's nächste Review, wahrscheinlich das letzte vor Weihnachten. Diesmal zu...
(OT: "The Sorcerer's Apprentice")
Abenteuer/Action/Fantasy, 2010
Regie: Jon Turteltaub
Tja, was soll man mit einem Film wie diesem anfangen? "Duell der Magier" ist ein Streifen der Marke "gesehen und vergessen". Kaum eine Szene bleibt im Gedächtnis haften, alles ist vollkommen belang- und seelenlos. Die Hauptschuld daran trägt die seichte, geradlinige Story vom ewigen Kampf der Merlinier und Morganier, die arg konstruiert wirkt und vorhersehbarer nicht sein könnte: Wir haben den trotteligen Außenseiter als Auserwählten und Helden in spe, die für ihn vermeintlich unerreichbare Angebetete, den weisen und rechtschaffenen Lehrmeister, den schurkischen Schurken und das Urböse (Morgana). Der eingefleischte Kinogänger glaubt bei einer solchen Konstellation sofort zu wissen, wann was wie passieren wird – und behält leider Recht. Überraschungen im Handlungsverlauf sind Fehlanzeige, nur hin und wieder gibt es kleinere Lichtblicke (dazu später mehr), die aber schnell verpuffen. So will der Funke einfach nicht überspringen. Gleichwohl kann man dem Film das Bemühen nicht absprechen, seine Zuschauer gut zu unterhalten. Vielleicht liegt genau dort der Hund begraben, denn mitunter entsteht der Eindruck, dass man nur allzu krampfhaft versucht hat, ein lockerflockiges, modernes Abenteuerspektakel à la "Pirates of the Caribbean" (ebenfalls von Jerry Bruckheimer produziert – Zufall?) zu kreieren. Das geht nach hinten los und jegliche Lockerheit flöten. Nicht nur in dieser Hinsicht ist "Duell der Magier" am ehesten mit dem katastrophalen "Percy Jackson – Diebe im Olymp" (2010) zu vergleichen. Bezeichnend: Ich musste ein einziges Mal herzhaft lachen und zwar bei einem "Star Wars"-Zitat (Das sind nicht die Droiden, die ihr sucht!). Wenn die amüsanteste Szene eines Films aus einem anderen Film stammt, sollte das schon zu denken geben. Immerhin, sobald sich die Magier ihre Zauber um die Ohren hauen, blitzt, knallt, kracht und zischt an allen Ecken und Enden und in allen möglichen Farben. Das sieht wirklich nett aus. Mit der Zeit jedoch nutzt sich das Effektgewitter ab und vermag die inhaltliche Trivialität nicht dauerhaft zu vertuschen, die im Übrigen noch von ärgerlichen Inkonsequenzen verschlimmert wird. Dass Horvaths finstere Absichten eigentlich aus purer Eifersucht geboren sind – wie Blake ist auch er von jeher in Veronica verschossen –, kommt zwar kurz zur Sprache, spielt aber keine weitere Rolle. Dabei hätte man diesen Aspekt wunderbar verwenden können, um ihm als Bösewicht eine gewisse Tragik zu verleihen und ihn nicht ganz so eindimensional erscheinen zu lassen. Oder ein zweites Beispiel: Der finale Showdown. Dave, der bis dahin nichts auf die Reihe bekommen hat, mutiert ruckzuck zum Übermagier, der mit Energiekugeln nur so um sich wirft und den Tag im Alleingang rettet. Nicht sehr glaubhaft. Dass es sich um einen Fantasyfilm handelt, ist für mich keine Entschuldigung, denn Fantasy ≠ unlogisch. Und Veronica, eine Schülerin des großen Merlin, macht unterdessen was? Sie hält sich fein im Hintergrund und guckt däumchendrehend zu. Okay, Dave hatte ja auch alles im Griff. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Es sind einzelne Ideen (Spiegelzauber, Treibsandteppich, Zauberbuch im aufklappbaren Taschenformat) und die zahlreichen Anspielungen (neben "Star Wars" u.a. auch auf "Indiana Jones" oder "Magic the Gathering"), die den Film noch gerade so vor dem Absturz bewahren und punktuell doch einigermaßen sehenswert machen. Allen voran die gelungene und ausgiebige Reminiszenz an Goethes "Zauberlehrling" bzw. Disneys Version in "Fantasia" (1940), damals mit Micky Maus in der Titelrolle, weiß zu gefallen. Hier verzaubert Dave Wischmopps und andere Putzutensilien, um sie sein schmutzstarrendes unterirdisches Labor noch rechtzeitig vor Beckys Eintreffen säubern zu lassen. Wie im Gedicht gerät das ambitionierte Unterfangen außer Kontrolle und so muss Dave hilflos mitansehen, wie seine Helfer verrückt spielen und alles unter Wasser setzen, ehe Blake dem Chaos ein Ende bereitet. Untermalt wird die stimmungsvolle Sequenz mit der Original-Disneymusik. Sicherlich ein, wenn nicht gar der Höhepunkt des Films.

Auch die Darstellerriege trägt nur wenig dazu bei, dass man mit den nach Schema F gestalteten Charakteren mitfiebert. Star des Films ist natürlich Nicolas Cage als Balthazar Blake, seines Zeichens Magier des 777. Grades. Er legt einen alles in allem soliden, stellenweise selbstironischen Auftritt hin und agiert zum Glück nicht derart over-the-top, wie man es von ihm kennt. Allerdings schafft er es genauso wenig wie seine Mitstreiter, seiner Figur etwas Einzigartiges zu geben. Es ist eben immer noch Nicolas Cage. Jay Baruchel passt rein optisch hervorragend in seine Rolle als linkischer Zauberschüler. Davon abgesehen fällt er nicht weiter positiv auf und weckt keinerlei Sympathie – für einen Hauptakteur fatal. In Kombination mit der absolut austauschbaren Teresa Palmer, die fast schon erschreckend an eine blonde Kristen Stewart erinnert (auch im Hinblick auf deren limitiertes Ausdrucksspektrum), entwickelt er einen beachtlichen Nervfaktor, der sich noch vervielfacht, wenn wieder einmal der lästige "One Republic"-Song ("Secrets") zu dudeln beginnt und für ach so romantisches Flair sorgt. Ein lahmes Techtelmechtel, das die Welt nicht braucht. Der gute Alfred Molina zieht derweil routiniert seine Fieslingsnummer durch und erfüllt zumindest seinen Zweck. Viel mehr bleibt ihm auch nicht übrig, da das Skript wohl nichts Anderes für ihn vorgesehen hat. Trotzdem, Molina kann es besser. Den undankbarsten Part von allen und keine Chance, sich in den Vordergrund zu spielen, hat Monica Bellucci.
(OT: "The Sorcerer's Apprentice")
Abenteuer/Action/Fantasy, 2010
Regie: Jon Turteltaub
Die Ausgangslage: Wir befinden uns im Mittelalter, der mächtige Merlin (James A. Stephens) und die Zauberin Morgana le Fay (Alice Krige) liegen im Clinch. Mit Hilfe eines von Merlins drei Schülern, des verräterischen Maxim Horvath (Alfred Molina), gelingt es Morgana schließlich, den alten Magier zu töten. Seine zwei anderen Zöglinge, Balthazar Blake (Nicolas Cage) und Veronica (Monica Bellucci), kommen zu spät, doch Letztere opfert sich selbstlos, um Morganas Seele in sich aufzunehmen und sich in den Seelengral einsperren zu lassen. Blake begibt sich auf die Suche nach dem Obersten Merlinier, der das Erbe Merlins antreten soll und als Einziger imstande ist, Morgana endgültig zu vernichten und seine geliebte Veronica zurückzubringen. Zeitsprung Nr. 1: Blakes Suche ist auch nach 1.000 Jahren noch nicht von Erfolg gekrönt – bis sich der 10-jährige Einzelgänger Dave Stutler, der bei einem Schulausflug abhanden gekommen ist, in seine mit allerlei antikem Krimskrams vollgestopfte Bleibe verirrt. In ihm erkennt Blake rasch den so lange Gesuchten. Als er ihn aber für einen Moment aus den Augen lässt, öffnet Dave versehentlich den Seelengral. Horvath ist frei, nur um gleich darauf – ebenfalls unbeabsichtigt – zusammen mit Blake für geschlagene zehn Jahre in eine Urne verbannt zu werden. Zeitsprung Nr. 2: Die zehn Jahre sind vorüber, die Erzfeinde Blake und Horvath wieder an der frischen Luft. Beide spüren Dave (Jay Baruchel) auf, der ein waschechter Physik-Nerd geworden ist, in einer ehemaligen U-Bahn-Station Blitze züchtet und seinem Jugendschwarm Becky Barnes (Teresa Palmer) nachrennt. Blake möchte ihn zu seinem Lehrling machen, während ihn Horvath – unterstützt von Showmagier Drake Stone (Toby Kebbell) – um- und den Seelengral an sich bringen will, um Morgana zu entfesseln. Dave bleibt keine Wahl: Er muss sein Schicksal annehmen und sich in den magischen Künsten unterweisen lassen.



Hübsche Effekte allein können einen unterdurchschnittlichen, oberflächlichen Plot nicht kompensieren, das belegt "Duell der Magier" sehr deutlich. Wenn dann auch noch die Schauspieler unter ihren Möglichkeiten bleiben, kommt zwangsläufig so was Halbgares heraus wie in diesem Fall. Jüngere Zauberfans, die mit der "Harry Potter"-Reihe nicht ausgelastet sind, haben eventuell ihren Spaß, ansonsten kann man den Film getrost im Regal versauern lassen.
4,0 / 10 Punkte
Ein Wiedersehen mit Freu(n)den
Ein Gefühl, wie nach Hause zu kommen: Wie angekündigt ist der erste Trailer zu "Der Hobbit – Eine unerwartete Reise" erschienen (hier) – und hat meine bescheidenen Hoffnungen weit übertroffen. Ein Jahr vor Filmstart hatte ich einen knapp einminütigen Teaser mit Voiceover erwartet, geworden ist's ein über zwei Minuten langer Trailer (plus Poster, siehe rechts) mit wundervollen Einblicken, ohne dass zu viel vorweggenommen wird. Unglaublich gut. Gandalf ist auch zwölf Jahre später noch ganz der Alte, Martin Freeman als jüngeres Abbild von Ian Holm auf den Punkt getroffen, der chorale Zwergengesang schlichtweg gänsehauterzeugend, das legendäre "Herr der Ringe"-Feeling sofort wieder da. Peter Jackson hat es nicht verlernt und mir fehlen die Worte. Wehe, die Welt wagt es unterzugehen, bevor ich den Film gesehen habe! Und bis zum zweiten Teil kann sie sich bitteschön auch noch Zeit lassen.
Nun aber der Trailer. Wen diese Bilder und Klänge nicht berühren, dem ist nicht mehr zu helfen:
Nun aber der Trailer. Wen diese Bilder und Klänge nicht berühren, dem ist nicht mehr zu helfen:
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Dienstag, 20. Dezember 2011
Mythenmetzelei, die zweite
Der "The Dark Knight Rises"-Trailer war nicht der einzige, der gestern Abend veröffentlicht wurde. Über iTunes Movie Trailers fand auch ein erster visueller Vorgeschmack auf "Kampf der Titanen 2" (2012) den Weg ins Netz:
Eigentlich wollte ich auch diesen Trailer gestern noch posten, aber nachdem ich den Schund zwei Minuten lang ertragen hatte, schien mir das doch keine so gute Idee zu sein. Gegenüber Batman, Bane und Konsorten wäre es einfach nicht gerecht gewesen. Heute hole ich mein Vorhaben nach, wenn auch nur um zu zeigen, wie unterschiedlich Trailer aus dem Hause Warner Bros. aussehen können. Logisch, in „Kampf der Titanen 2“ wird alles noch bombastischer als im Vorgänger, die Schlachten werden epischer, die Kreaturen riesiger, die Blutfontänen höher, Sam Worthingtons Haare länger… blablabla, wen interessiert’s? Den ganzen CGI-Müll können sich die Verantwortlichen gerne sonstwohin schieben – oder eben gleich ein Computerspiel draus machen. Worthington hat immer noch eine Ausstrahlung wie ein Ziegelstein, daran ändert auch seine neue Lockenpracht nichts. Und schon wieder frage ich verzweifelt: Liam, warum nur?
Montag, 19. Dezember 2011
When Gotham is ashes...
Der großartige zweite Trailer zu "The Dark Knight Rises" (2012) ist jetzt auch offiziell online! ComingSoon.net hat ihn bereits, in Kürze dürfte er auch hier verfügbar sein. Die Bilder sprechen für sich, daher verliere ich nicht viele Worte. Eines muss ich aber loswerden: Endlich mal ein Trailer, der beeindruckt, ohne schon den halben Film zu erzählen.
Dies ist das Schmuckstück, viel Spaß beim Genießen:
Dies ist das Schmuckstück, viel Spaß beim Genießen:
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Concerning Hobbits
Auf crazycritics.com wurden ein paar neue Impressionen aus "Der Hobbit – Eine unerwartete Reise" zusammengetragen, dem ersten Teil der lang ersehnten Verfilmung von Tolkiens "Herr der Ringe"-Vorläufer, der in rund einem Jahr startet. Man ahnte es ja schon längst, nun sind aber auch die allerletzten Restzweifel beseitigt: Martin Freeman ist Bilbo Beutlin!
Update: Laut Warner Bros. kommt morgen der (Teaser-)Trailer!
Von Empire stammt dieses schöne Foto mit einem Bilbo in Aufbruchsstimmung (im Hintergrund zwei seiner dreizehn zwergischen Begleiter, Bofur und Bombur):
Die Februar-Ausgabe von Total Film ziert dieses Cover, rechts daneben sehen wir einen betrübt dreinschauenden Bilbo, der sich wohl gerade fragt, worauf er sich da nur eingelassen hat:
Update: Laut Warner Bros. kommt morgen der (Teaser-)Trailer!
Die Februar-Ausgabe von Total Film ziert dieses Cover, rechts daneben sehen wir einen betrübt dreinschauenden Bilbo, der sich wohl gerade fragt, worauf er sich da nur eingelassen hat:


Freitag, 16. Dezember 2011
Zwischen Himmel und Hölle
Über Nacht sind zwei brandneue Trailer veröffentlicht worden, der eine auf Yahoo! Movies zu "Ghost Rider: Spirit of Vengeance", der andere auf iTunes Movie Trailers zu "Jack the Giant Killer", die jeweils 2012 starten.
Fangen wir mit Erstgenanntem an. Ich bin immer noch erstaunt darüber, dass man sich trotz des Totalflops "Ghost Rider" (2007) zu einer Fortsetzung durchgerungen hat und sogar Nicolas Cage eine zweite Chance gibt. Der Trailer macht tatsächlich keinen so üblen Eindruck und geizt nicht mit visuellen Reizen, düsterer Weltuntergangsstimmung und epischen Klängen. Ich bilde mir auch ein, einen schwertschwingenden Christopher Lambert gesehen zu haben. Allerdings tue ich mich mit der teuflischen Thematik und einem brennenden Skelettbiker als Helden nach wie vor schwer, vor allem, wenn dieser in nicht entflammtem Zustand das Antlitz von Nic Cage trägt. Dennoch, der grottige Vorgänger sollte eigentlich mit Leichtigkeit zu toppen sein.
"Jack the Giant Killer" beruht auf dem gleichnamigen britischen Märchen, das eng mit der schon mehrmals für Kino und Fernsehen umgesetzten Volkssage "Jack and the Beanstalk" zusammenhängt. Es handelt von Jack, einem pfiffigen Bauerssohn, der zum Riesentöter avanciert. Diese neue Adaption scheint Elemente aus beiden Geschichten zu vermengen, da es Jack per Bohnenranke auch ins Himmelreich der Riesen verschlägt, um die gekidnappte Prinzessin zu retten und sein Land zu verteidigen. Den Trailer finde ich aber sehr nichtssagend und wenig aufregend. Positiv ist zumindest, dass nicht zu viel verraten wird, auf die Riesen etwa erhascht man nur einen flüchtigen Blick. Und die Besetzung kann sich zweifellos sehen lassen (Nicholas "Beast" Hoult als Jack, daneben Leute wie Ewan McGregor mit schickem Bärtchen, Stanley Tucci, Bill Nighy, Ian McShane, Warwick Davis).


Gotham unter Belagerung?

Gleiches gilt natürlich für das T-Shirt, zu dem mein allererster Gedanke war:
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Die Vorboten der Oscars

Spidey goes online

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Dienstag, 13. Dezember 2011
Spielstunde ist vorbei!
Nachdem ich es in den letzten Tagen vor lauter News einfach nicht geschafft habe, das nächste Review fertig zu schreiben, ist es jetzt endlich so weit. Hier ist sie, meine Lobeshymne auf...
(OT: "Hot Fuzz")
Action/Komödie/Krimi, 2007
Regie: Edgar Wright



"Hot Fuzz" bietet über die gesamte Länge hinweg Unterhaltung vom Feinsten und lässt nie Langeweile aufkommen. Tiefgründigkeit wird zwar zugunsten der actionreichen Krimihandlung im Keim erstickt, das Filmvergnügen davon aber nicht getrübt. Ein Fest für Freunde gepflegten schwarzen Humors, alle Anderen sollten zumindest einen Blick riskieren. Es lohnt sich.
8,5 / 10 Punkte
P.S.: Nick Frost berichtete in einem aktuellen Gespräch mit ComingSoon.net von konkreten Plänen für ein Sequel, vermutlich "The World's End", den schon betitelten Abschluss der "Blood and Ice Cream Trilogy" von Pegg und Wright. Ich hätte nichts dagegen.
Montag, 12. Dezember 2011
Es wird wieder geblitzdingst
Kommen wir von Männern in Ganzkörperkostüm und mit Maske zur Abwechslung mal zu Männern in schniekem Anzug und mit Sonnenbrille. Beides in stilgerechtem Schwarz, versteht sich. Auf der offiziellen Website zu "Men in Black 3" (2012) lässt sich ab heute dieser allererste Trailer zur zweiten Fortsetzung der fröhlichen Alienhatz begutachten, in der es selbstverständlich ein Wiedersehen mit Agent J (Will Smith) und K (Tommy Lee Jones bzw. Josh Brolin als Jones' jüngere Ausgabe) gibt:
Ganz ehrlich: Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Einerseits deutet der Trailer an, dass es gelingen könnte, den Charme der beiden Vorgänger zu konservieren. Smith scheint schlagfertig wie eh und je, Jones knurrig wie eh und je, Brolin knurrig wie Jones und auch optisch eine gute Wahl. Andererseits klingt die Handlung doch etwas dürftig. Der schon oft ausprobierte und fast genauso oft schiefgegangene Zeitreiseaspekt – hier reist Agent J zurück in die Vergangenheit, um an wichtige Informationen von Agent K zu kommen, der in der Gegenwart nicht mehr unter den Lebenden weilt – ist grundsätzlich immer eine heikle Angelegenheit und ein Garant für zerfahrene Plots. Bis auf die "Zurück in die Zukunft"-Trilogie fällt mir im Augenblick kein Gegenbeispiel ein. Trotzdem kann ich nicht leugnen, dass ich mich auf den Film freue, denn spaßig wird er sein, so viel steht fest.
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Eine Legende beginnt (erneut), eine andere endet
Meine Güte, an der Superheldenfront überschlagen sich die Ereignisse ja geradezu. Erst gelang es SuperHeroHype, das schicke Teaser-Poster zu "The Amazing Spider-Man" aufzustöbern. Darauf klebt Andrew Garfield als Peter Parker lässig in der Ecke einer Häuserwand und wirft einen vielsagenden Schatten in Spinnenform. Die kryptische Tagline "The Untold Story" gibt Anlass zur Hoffnung, dass man nicht einfach die Geschehnisse aus dem ersten "Spider-Man" (2002) mit anderen Darstellern aufwärmt, sondern tatsächlich einen von Grund auf neuen Weg einschlägt. Nur so kann das überstürzte Reboot funktionieren. Nach dem ernüchternden Trailer bin ich wieder optimistischer gestimmt.
Das Poster zu Spideys Neuanfang wusste also zu gefallen, nur um hier einen Tag später von diesem Meisterwerk in den Schatten gestellt zu werden:

Die Botschaft des Motivs ist ziemlich unmissverständlich. Wenn ein muskelbepackter Bane (Tom Hardy) in Finsternis und strömendem Regen eine zerfetzt am Boden liegende Maske des Dunklen Ritters zurücklässt, kann das nur Böses bedeuten. Die Worte "The Legend Ends" fügen sich übrigens wunderbar mit dem Titel des definitiv letzten Teils der Nolanschen Batman-Saga zusammen. Sicher kein Zufall... So und nicht anders hat ein gelungenes Filmplakat auszusehen, fantastisch, Gänsehaut pur. Kein Zweifel, 2012 verspricht ein hochinteressantes Kinojahr zu werden.
Apropos: Batman-News.com rechnet damit, dass der zweite Trailer für "The Dark Knight Rises" bereits im Laufe dieser Woche leakt, da er ab Freitag im Zuge der IMAX-Vorführungen von "Mission: Impossible - Phantom Protokoll" zu sehen ist. Jawoll ja!
Sonntag, 11. Dezember 2011
Transformers versenken

Man darf stark bezweifeln, dass zwischen Film und Spielvorlage überhaupt irgendwelche nennenswerten Gemeinsamkeiten bestehen (das teilweise nautische Setting ausgenommen). Welche sollten das auch sein? Kaum vorstellbar, dass bei der Navy Kommandos à la "B8" oder "F3" gegeben werden und kritisch getroffene Feinde über Funk resigniert "Treffer, versenkt" melden. Vielmehr wirft der Film eine Reihe von essenziellen Fragen auf, zum Beispiel: Hat Taylor Kitsch wirklich das Zeug, neben "John Carter" (2012) den Cast einen weiteren Blockbusters anzuführen? Was in aller Welt hat jemanden wie Liam Neeson geritten, bei dieser Produktion mitzuwirken? Warum nur muss sich Rihanna nun auch noch schauspielerisch betätigen, ist ihr penetrantes Gequäke im Radio nicht schon Qual genug? Und nicht zuletzt die Frage danach, was uns als nächstes bevorsteht. "Trivial Pursuit: The Movie" anyone?
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Freitag, 9. Dezember 2011
Überstunden als Drahtseilakt
Eigentlich waren die Dreharbeiten zu "The Amazing Spider-Man" (2012) längst abgeschlossen, doch nun musste zumindest Hauptdarsteller Andrew Garfield nochmal ran. In Los Angeles fanden Nachdrehs mit einem am Drahtseil baumelnden Peter Parker (in Zivil) statt, die beweishaltigen Schnappschüsse stammen von SuperHeroHype. Schon im November wurden in New York einige zusätzliche Szenen gefilmt.
Garfields aussagekräftige Mimik (rechts) zeugt von vollstem Körpereinsatz und höchster Konzentration, was für uns ja nur gut sein kann. Wir wollen schließlich eine Spinne in Topform sehen – diesmal bitte ohne Schminke, Seitenscheitel und alberne Dance Moves, wenn's geht. Und ohne ständiges Rumgeflenne.
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Der frühe Vogel
Jetzt geht’s aber Schlag auf Schlag. Über den Twitter-Account @thefirerises, dem wir schon das erste Bild von Bane, Batmans Gegenspieler in „The Dark Knight Rises“ (2012), zu verdanken haben, ist ein drittes (Fake-)CIA-Dokument erschienen:
Darin ist von einer "Operation Early Bird" die Rede, bei der es offensichtlich um die Befreiung von Dr. Leonid Pavel (Alon Aboutboul) aus den Händen der Militanten geht. Auf der gleichnamigen Website tickt derweil ein Countdown herunter. Batman-News.com vermutete ursprünglich, dass er mit dem Trailer in Verbindung stehen könnte, tippt jedoch inzwischen auf exklusive IMAX-Tickets für den Prolog des Films. Was tatsächlich hinter dem rätselhaften Countdown steckt, zeigt sich in knapp zehn Stunden, dann ist er nämlich abgelaufen.
Darin ist von einer "Operation Early Bird" die Rede, bei der es offensichtlich um die Befreiung von Dr. Leonid Pavel (Alon Aboutboul) aus den Händen der Militanten geht. Auf der gleichnamigen Website tickt derweil ein Countdown herunter. Batman-News.com vermutete ursprünglich, dass er mit dem Trailer in Verbindung stehen könnte, tippt jedoch inzwischen auf exklusive IMAX-Tickets für den Prolog des Films. Was tatsächlich hinter dem rätselhaften Countdown steckt, zeigt sich in knapp zehn Stunden, dann ist er nämlich abgelaufen.
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Donnerstag, 8. Dezember 2011
Jetzt geht's lo-os!
Na, das wurde ja auch mal Zeit: Allem Anschein nach ist endlich der Startschuss für die virale Marketingkampagne zu "The Dark Knight Rises" (2012) gefallen! Und das gerade rechtzeitig vor dem ersten richtigen Trailer, der noch dieses Jahr vor "Sherlock Holmes: Spiel im Schatten" läuft, und dem exklusiv für IMAX-Kinos angekündigten, sechsminütigen Prolog des Films. Wired hat diese topgeheime CIA-Mitteilung herausgebracht:
Mit höchster Priorität gesucht wird ein gewisser Dr. Leonid Pavel, seines Zeichens russischer Nuklearexperte für Brennstofftechnologie und Reaktordesign, der spurlos verschwunden zu sein scheint. Etwa zur selben Zeit erhielt Empire aus ebenfalls anonymer Quelle das Transkript eines Gesprächs zwischen dem CIA und der örtlichen Militanz, die offenbar Kenntnis von Dr. Pavels Aufenthaltsort besitzt und einen Batzen Geld für seine Herausgabe verlangt:
Der Mann auf dem Steckbrief ist Alon Aboutboul, ein israelischer Schauspieler, der vor einer Weile als "verrückter Wissenschaftler" für den dritten und finalen Teil von Christopher Nolans Batman-Reihe bestätigt wurde (siehe hier). Es spricht demnach einiges dafür, dass auf die bevorstehenden Ereignisse in "The Dark Knight Rises" hingeleitet werden soll und wir noch mit vielen weiteren Schnipseln rechnen können, durch die sich das Puzzle dann nach und nach zusammensetzt. Welche Rolle dieser mysteriöse Herr Pavel spielen wird und weshalb das CIA so scharf darauf ist, ihn zu finden – all das könnte sich also im Laufe der nächsten Wochen und Monate herausschälen. Ich habe da einen starken Verdacht, den ich aber wegen akuter Spoilergefahr lieber für mich behalte. Wer möchte, darf gerne spekulieren. Ich jedenfalls bin gespannt wie ein Flitzebogen, jetzt noch mehr als ohnehin schon.
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Mittwoch, 7. Dezember 2011
Wer die Hornisse reizt...
Ich dachte, ich genehmige mir mal wieder einen Film, den ich noch nicht kenne und an den ich ganz unvoreingenommen herangehen kann. Gesagt, getan. Hier meine Meinung zu...
(OT: "The Green Hornet")
Action/Crime/Komödie, 2011
Regie: Michel Gondry
Als Sohn eines schwerreichen Zeitungsmoguls (Tom Wilkinson) lässt es sich Taugenichts Britt Reid (Seth Rogen) so richtig gut gehen. Sehr zum Missfallen seines Vaters feiert er eine Party nach der anderen, ohne sich im Geringsten um dessen Geschäfte und den Ernst des Lebens zu kümmern. Damit ist schlagartig Schluss, als Reid Senior aus heiterem Himmel an den allergischen Folgen eines Bienenstichs stirbt und der "Daily Sentinel" dem ahnungs- und antriebslosen Britt zufällt. Überfordert mit dem schweren Erbe, freundet er sich mit Kato (Jay Chou), dem brillanten Mechaniker und Milchkaffee-Zubereiter, an, der sich zu seiner Begeisterung als wahres Allzweckgenie entpuppt und insofern sein genaues Gegenteil ist. Nachdem die beiden zufällig Zeuge eines brutalen Überfalls geworden sind und die Angreifer zur Strecke gebracht haben (hauptsächlich Katos Verdienst), überredet Britt Kato euphorisch dazu, ihrem Leben endlich einen Sinn zu geben und sich ganz der Verbrechensbekämpfung zu widmen. Der Plan: Sich als Kriminelle ausgeben, um an die echten Gauner heranzukommen und ihnen das Handwerk zu legen. Britt schlüpft dabei in die Rolle des maskierten Green Hornet, während sein "geschäftsführender Gesellschafter" Kato zum Sidekick ohne Pseudonym wird. Fortan machen sie mit ihrer "Black Beauty", einer von Kato konstruierten und für alle Eventualitäten gerüsteten Edelkarosse, deren Ausstattung Q vor Neid erblassen ließe, die Straßen von L.A. (un-)sicher. Die Rollenverteilung ist simpel: Britt hat zwar nicht viel drauf, aber das Geld und den medialen Einfluss, um Green Hornet in seiner Zeitung zu vermarkten, Kato erledigt den Rest. Gemeinsam zetteln sie einen Bandenkrieg an, geraten so zwangsläufig mit Unterweltboss Benjamin Chudnofsky (Christoph Waltz) aneinander und kommen allmählich auch den zwielichtigen Machenschaften von Staatsanwalt Scanlon (David Harbour) auf die Spur. Zu dem ungleichen Duo gesellt sich bald darauf unwissentlich Britts neue Sekretärin Lenore Case (Cameron Diaz), deren Gespür dafür, was Green Hornet als nächstes anstellen wird, zur Grundlage seiner tatsächlichen Vorgehensweise wird.




Schade, dass der Film nach verheißungsvollem Beginn immer mehr abflacht, denn so wurde das durchaus vorhandene Potenzial für eine höhere Wertung verschenkt. Als Erkenntnis bleibt darum festzuhalten: "The Green Hornet" ist wie ein netter Snack zwischendurch – er schmeckt nicht schlecht, aber man hat schon bald wieder Kohldampf auf was Deftiges.
Dienstag, 6. Dezember 2011
Himmelhoch hinaus


Zugegeben, die Bilder könnten spannender sein. Dennoch geben sie immerhin einen klitzekleinen Vorgeschmack auf das, was noch kommt, und obendrein Anlass für Spekulationen: Was wohl die Box enthalten mag, die Mr. Bond da in die Hand gedrückt wird? Vermutlich etwas nicht gerade Unwichtiges. Die Location sieht ja verdächtig nach Geheimtreff aus und die ernsten Mienen lassen rein storymäßig nichts Gutes erahnen. Vielleicht liegt's aber auch nur an der Kälte, wer weiß. So oder so werden es mit Sicherheit nicht die letzten Bilder sein, die das Licht der Welt erblicken, denn bis der 23. Bond 2012 im Kino läuft, vergeht ja noch ein knappes Jahr.
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"Mission: Unnecessary" oder: Spoiler gefällig?
Falls es jemanden genauso brennend interessiert wie mich, hier ein kleiner Hinweis in Sachen unmögliche Aufträge: Paramount Pictures hat heute das virale Marketing zu "Mission: Impossible – Phantom Protokoll", dem vierten Teil der "Mission: Impossible"-Reihe, anlaufen lassen. Bei der so genannten "Flock to Unlock"-Kampagne können ungeduldige Fans, die es absolut nicht mehr aushalten und sich ca. eine Woche vor Filmstart unbedingt noch spoilern lassen wollen, eine exklusive, wahrscheinlich entscheidende Szene freischalten. Dazu gilt es, #MISSION entweder bei Twitter zu tweeten oder auf Facebook zu sharen. Auf der offiziellen Website zum Film wird das Material dann zu sehen sein, wenn die 100% erreicht sind. Der aktuelle Zwischenstand liegt bei 22%, also haltet euch ran, ihr Special Agents da draußen.
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Sonntag, 4. Dezember 2011
Alarmstufe: Rot
Gestern noch im TV gesehen (wenn auch nicht zum allerersten Mal), heute schon rezensiert:
"Hellboy"
(OT: "Hellboy")
Abenteuer/Action/Fantasy, 2004
Regie: Guillermo del Toro

"Hellboy" heißt völlig zu Recht so. Nicht nur, weil der gleichnamige Hauptcharakter ein echter Teufelskerl ist, sondern auch, weil er ganz klar im Zentrum des Films steht und ihn nahezu im Alleingang trägt. Seine lässigen Oneliner bewegen sich auf höchstem Bruce-Willis-Niveau und setzen gerade in größter Bedrängnis immer wieder willkommene humoristische Akzente, die zum Grinsen animieren. Mit seiner charmant raubeinigen Art, seinen menschlichen Marotten und der sympathischen Schüchternheit seiner Flamme Liz gegenüber (tut mir leid, das billige Wortspiel musste sein) zieht er das Publikum von der ersten Szene an auf seine Seite. Ron Perlman hat in dieser Rolle wohl seine schauspielerische Bestimmung gefunden. Er macht seine Sache so exzellent und bringt Hellboys Emotionen trotz dicker Make-up-Schicht so überzeugend zum Ausdruck, dass ich mir für den Part niemand Besseres vorstellen könnte (allenfalls Mickey Rourke – oder eben Bruce Willis). Seine Kollegen können da – sicherlich auch skriptbedingt – nur schwer mithalten, bemühen sich aber, das Maximum aus ihren Figuren, die eindeutig hinter Hellboy zurückstehen müssen, herauszuholen. Oberschurke Rasputin enttäuscht hingegen, wirkt zu überzeichnet, zu gewollt böse, um wirkliche Gefahr auszustrahlen, und scheint auch nicht besonders viel auf dem Kasten zu haben. Im recht blassen Finale des Films fragt man sich unwillkürlich, warum Hellboy ihn nicht direkt in den Boden stampft, nachdem er von seinen Ketten befreit worden ist. Wesentlich bedrohlicher erscheint Rasputins masochistisch veranlagte, gasmaskentragende Killermaschine Karl Ruprecht Kroenen (Ladislav Beran), deren Aussehen (sowohl mit als ohne Maske und Anzug) fast schon etwas Horrorfilmartiges hat. Ach, und wer war gleich nochmal diese Blondine, die mit den beiden unter einer Decke steckt?!
Die visuellen Effekte und Animationen in "Hellboy" sind teils schon etwas angestaubt und stellenweise unsauber, teils noch in Ordnung bis gut. Beim Kreaturendesign hat sich Regisseur Guillermo del Toro wie üblich voll ausgetobt und mit dem sich bei jedem Tod in doppelter Ausführung reproduzierenden Höllenhund Sammael und dem voluminösen Endboss (der sich dann aber doch als ziemlich nutzlos erweist) einiges einfallen lassen. Sein Stil ist allerdings nicht jedermanns Sache, meine zum Beispiel weniger. Deshalb bin ich im Nachhinein auch ausgesprochen erleichtert darüber, dass del Toro die "Hobbit"-Regie auf den letzten Drücker an Peter Jackson abgetreten hat – einen tentakelbewehrten Smaug in einer blauen Schleimexplosion zugrunde gehen zu sehen, buaaah, mich schüttelt’s schon beim bloßen Gedanken daran… Die Haupthandlung des Films ist weitgehend unoriginell und verdient lediglich das Prädikat "durchwachsen". Hier wäre noch viel Luft nach oben gewesen. Bisweilen artet das Geschehen in eine große Monstermatscherei aus, wie es sich gehört mit literweise herumspritzendem Glibber. An sich wäre das ja nicht weiter tragisch, zumal die Prügeleien spannend inszeniert sind und sich dadurch, dass man die enorme Wucht von Hellboys granitharten Schlägen förmlich spüren kann, bei Volltreffern tatsächlich ein gewisses Gefühl der Genugtuung einstellt. Doch leider bekommen Hellboy oder seine Mitstreiter es in gefühlt jeder zweiten Actionsequenz mit mindestens einer Ausgabe von Sammael zu tun, was mir einfach zu eintönig ist. Die Romanze – oft nur ein Störfaktor in Filmen dieser Art – zwischen Hellboy und Liz entwickelt sich indes angenehm unaufdringlich. Sie zeichnet sich durch den einen oder anderen rührenden Moment aus, etwa wenn Hellboy, den sonst nichts aus der Fassung bringt, eifersüchtig seiner von Myers begleiteten Angebeteten hinterher schleicht und bei jedem Lachen von ihr tiefer in Hoffnungslosigkeit und Selbstmitleid versinkt. Nebenbei wird auch der Aspekt der sozialen Ausgrenzung thematisiert, ein Schicksal, das Hellboy mit Abe Sapien und Liz Sherman teilt. Interessant ist, wie unterschiedlich die drei damit umgehen: Abe scheint sich mit seinem Dasein arrangiert zu haben, Hellboy stutzt sich die Hörner, um nicht noch stärker aufzufallen, Liz hat sich gar in eine Nervenklinik einweisen lassen, um ihre feurigen "Anfälle" vollständig unterdrücken zu lernen. Und die Moral von der Geschicht: Akzeptiere dich als der, der du bist, und wähle deinen Weg selbst, ohne dich von den Vorurteilen oder Meinungen Anderer leiten zu lassen.
6,5 / 10 Punkte

(OT: "Hellboy")
Abenteuer/Action/Fantasy, 2004
Regie: Guillermo del Toro
Wir schreiben das Jahr 1944. Die Nazis ziehen alle Register und lassen den russischen Okkultisten Grigori Rasputin (Karel Roden) ein Portal zu einer Höllendimension öffnen, um sich übernatürliche Verstärkung gegen die Alliierten zu besorgen. Glücklicherweise kommen diese gerade noch rechtzeitig, stören das Ritual, wobei Rasputin das Zeitliche segnet, und schnappen sich den einzigen Eindringling, einen putzigen roten Baby-Dämonen – der nach dem folgenden Sprung in die Gegenwart viel von seiner Putzigkeit eingebüßt hat. Aufgezogen von Professor Trevor "Broom" Bruttenholm (John Hurt), verkloppt Hellboy (Ron Perlman) nun andere Dämonen im Dienste der "Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen", wo er selbst als "Freak" vor der Öffentlichkeit unter Verschluss gehalten wird und entsprechend mies gelaunt seinen Hobbys frönt (Zigarren, Nachos, Kätzchen). Bei einer vermeintlichen Routinemission, der turbulenten Jagd auf den Dämon Sammael, stellt sich heraus, dass Rasputin gar nicht mehr so tot ist wie alle glauben. Der wiederbelebte Finsterling denkt nicht daran, locker zu lassen, und plant abermals, ein Dimensionstor zu erschaffen, um so der Apokalypse den Weg zu bahnen. Dazu benötigt er ausgerechnet Hellboy, der gemeinsam mit seinem Ziehvater, seinem neuen Assistenten John Myers (Rupert Evans), dem Direktor der "B.U.A.P." Tom Manning (Jeffrey Tambor), dem amphibischen Abraham "Abe" Sapien (Doug Jones) und der pyrokinetisch begabten Liz Sherman (Selma Blair) nichtsahnend den Kampf aufnimmt.



Man muss dem Film zweifelsohne zugutehalten, dass er mit seiner sinistren Atmosphäre und seinen schummrigen Schauplätzen jederzeit in sich stimmig bleibt. Löblich auch, dass er sich nicht ernster nimmt als nötig. Vor allem dank seines charismatischen Protagonisten eignet sich "Hellboy" für einen spaßigen, geistig nicht allzu anspruchsvollen Filmabend und ist unterhaltsames Popcornkino, nicht mehr und nicht weniger. Wer del Toro mag und generell auf Übersinnliches abfährt, kann sowieso nichts falsch machen.
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